100 Kilometer von der Grenze der Ukraine zur Europäischen Union entfernt deutet eine Reihe von Rohren und Pumpen darauf hin, was ein wichtiger Teil der Bemühungen der Europäischen Union werden könnte, die Energieversorgung sicherzustellen und Wladimir Putin aus dem Weg zu gehen. Versteckt zwischen Feldern und Wäldern kann der Speicher Bilche-Volytsko-Uherske mehr als viermal so viel Erdgas lagern wie der größte Standort Deutschlands. Aufgrund seiner Funktion als jahrelanger Transitweg für russisches Gas in die EU kann man den Standort sofort in das europäische Netz eingliedern. 

Europäische Beamte überlegen derzeit, ob Verbindungen nach Bilche-Volytsko-Uherske und anderen über die Ukraine verstreute Anlagen unterstützt werden sollen, die Gas für den Fall speichern können, dass Preise im Winter wieder enorm steigen. Da die Standorte in der EU bereits nahezu ausgelastet sind, derzeit sind sie zu mehr als 70 % ausgelastet,  könnte ein Überangebot in den kalten Monaten verhindert werden. 

Ukraine und die EU nähern sich an

Die sich entwickelnde Initiative ist Teil der Bemühungen, die Panik zu vermeiden, die letztes Jahr zu Rekordpreisen und staatlichen Eingriffen führte. Um Unternehmen und Verbraucher zu schützen, haben die EU-Regierungen 646 Milliarden Euro an Hilfsgeldern bereitgestellt.

Während europäische Energieunternehmen vor dem Einmarsch Russlands im Februar 2022 Gas in der Ukraine lagerten, wäre die Bereitstellung von Lieferungen in ein Land, das in einen Krieg verwickelt ist, normalerweise undenkbar.

Im Bilche-Volytsko-Uherske Lager, kann man viermal soviel Erdgas lagern wie im größten deutschen LagerAFP/APA

Ukraine sieht sich als europäische „Powerbank“

Der Betreiber Ukrtransgaz arbeitet an der Umsetzung von Servicegarantien, um kriegsbedingte Risiken zu reduzieren und „eine Powerbank für Europa“ zu werden, sagte das Unternehmen in einer Aussendung.