Franz Miklautz ist in Klagenfurt (und darüber hinaus) für seine investigativen Recherchen gefürchtet. Der “Standard” berichtet am Dienstag über einen ungeheuerlichen Vorfall. Für einen Artikel im “Kärntner Monat” fand der Journalist heraus, der Klagenfurter Magistratsdirektor habe 800 Überstunden gemacht, und somit im Vorjahr 270.000 Euro verdient. Eine medienrechtliche Klage wegen der Veröffentlichung schien offenbar aussichtslos. Also probieren es die Behörden nun auf anderem Wege.

Irgendwo im Klagenfurter Magistrat sitzt die Quelle des Investigativ-Journalisten

Anwalt: "Angriff auf die Pressefreiheit"

Vorgeworfen wird Miklautz, so berichtet der “Standard”, der Beitrag zum Amtsmissbrauch. Schließlich muss irgendein Beamter aus dem Rathaus dem Journalisten die Gehaltszettel des Direktors zugespielt haben. Und der soll nun ausgeforscht werden, weshalb die Polizei Laptop und Handy des Investigativ-Reporters beschlagnahmte. Freilich hat dieser gemeinsam mit seinem Anwalt Peter Kaspar bereits Einspruch eingelegt, weshalb zumindest vorläufig die Geräte auch nicht ausgewertet werden dürfen. Der Quellenschutz ist ein enorm wichtiges Recht für Journalisten. Nicht zu unrecht spricht Kaspar von einem “Angriff auf die Pressefreiheit”. Sein Mandant wird im “Standard” mit den Worten zitiert: “Da die von mir geschriebenen Storys vollinhaltlich stimmen und man mich medienrechtlich nicht belangen kann, versucht es die Gegenseite nun mit dem Strafrecht.”