Die bisher eher zarten Distanzierungen von dem aufgrund vieler Chats offensichtlichen Verhalten eines ÖVP-nahen Ex-Generalsekretärs im Finanzministerium dürfte der ÖVP wesentlich mehr schaden, als bisher kalkuliert worden ist: Der Politkrimi um Thomas Schmid (44) verärgert bereits 18 % der ÖVP-Wähler – das zeigt die neueste INDA-Meinungsumfrage für den eXXpress (Sample: 1000 Personen online, unterstützt durch die permanente Telefon-Befragung INSA-Perpetua Demoscopia Austria). Die Umfrage fand bereits nach Bekanntwerden der Chats aus dem Einvernahmeprotokoll der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) statt (2.11 bis 4.11.2022).

Aus der neuesten INSA-Studie - Umfragezeitraum 2. bis 4.11.2022

65 % der ÖVP-Wähler lässt Causa Schmid kalt

Das bereits fast jeder fünfte ÖVP-Wähler bekennt, künftig nicht mehr die Volkspartei zu wählen, sollte ein deutliches Alarmsignal für Kanzler Karl Nehammer sein: Nur noch 65 % der bisherigen ÖVP-Wähler sagen, dass die Aussagen von Thomas Schmid vor der WKStA für sie kein Grund wären, die ÖVP nicht zu wählen. 17 % wollen dazu bei der aktuellen INSA-Befragung keine Entscheidung treffen.

Noch deutlicher sind die massiven Folgen der mit viel Theater aufgespielten Causa Schmid in der Umfrage zu sehen, wenn die Sympathisanten aller Parteien entscheiden: Für 49 % sind die Aussagen des ÖVP-nahen Drahtziehers im Finanzministeriums ein Grund, die ÖVP nicht zu wählen, für 28 % nicht.

Das Gesamtergebnis der Umfrage zur Causa Schmid unter den Sympathisanten aller Parteien.

Alle INSA-Ergebnisse im großen eXXpress-Meinungstrend um 20.15 Uhr

Selbst bei den Sympathisanten des grünen Koalitionspartners der ÖVP sind 62 % der Meinung, dass die Aussagen von Thomas Schmid vor der WKStA ein Grund wären, die ÖVP nicht zu wählen. Das zeigt nochmals deutlich, wie schwierig der grünen Führung die Pakttreue bei den aktuellen Misstrauensanträgen im Parlament gefallen sein muss.

Für die ÖVP-Spitze und die ÖVP-Landeshauptleute müsste auch dieses Umfrage-Ergebnis ein klares Signal sein, dass noch wesentlich mehr zur Image-Bereinigung getan werden müsste. Und schon in wenigen Wochen – am 29. Jänner – wählt bereits Niederösterreich.

Alle weiteren spannenden Ergebnisse der aktuellen INSA-Umfrage – etwa auch zur Kanzlerfrage – sehen Sie heute, Samstag, ab 20.15 Uhr in unserem großen eXXpress-Meinungstrend auf exxpressTV und exxpress.at, kritisch und schonungslos analysiert von eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt.

Hier können Sie den exxpress unterstützen

Ihr Beitrag hilft, unsere Berichterstattung noch weiter auszubauen und diese weiterhin kostenlos und top-aktuell zu Verfügung zu stellen.

Jetzt unterstützen!

Kommentare

  • active sagt:

    Vermisse hier den ORF Schriftverkehr – Schromm mit Schmid!

  • GF 99 sagt:

    Ich denke mit ein Grund für den Absturz der ÖVP ist schon auch die Koalition mit den Grünen. Die ÖVP haut nicht auf den Tisch. Und hat viele ihrer Prinzipien aufgegeben. Sie bringt keine harte Asyl Linie durch. Die Grünen machen mit der ÖVP was sie wollen.

    37
    2
  • Johannisbeere sagt:

    Ein warmer Windhauch bläst die Wähler.zu den anderen Parteien

    11
  • Rudolf Zilvar sagt:

    Rot,Grün u. Schwarz sind unwählbar da sie gegen Österreich arbeiten.
    Siehe unkontrollierte Zuwanderung.
    Staatsbürgerschaftverschenkung mit Wahlrechtsschmäh
    Laut Dublin 2 brauchen wir kein Asylamt da wir keine Aussengrenzen haben.
    Derjenige welcher bei uns Asylanträge stellt befindet sich im falschem Land.

    28
  • antr sagt:

    Am Land werden sie aus reiner Gewohnheit gewählt. Der Opa hat die schon gewählt usw. Da denkt keiner darüber nach, ob die überhaupt für die eigenen Werte stehen. Das bissl Korruption ist man ohnehin schon gewöhnt…

    26
    5
    1. ein Österreicher sagt:

      …und wie steht es mit Wien sie Schlaumeier?

      11
      1
  • Anna sagt:

    @Seppl: Nein, denn wer erinnert sich nicht mehr an diese so ungustiösen Aussagen eines Schallenberg´s oder einer Edtstadler im Zusammenhang mit Nichtgeimpften während der Corona-Beschränkungen?

    28
    2
  • Lumpi sagt:

    Mein Mitleid mit der ÖVP hält sich in Grenzen. Hätten sie es mit Straches Rücktritt gut sein lassen, könnten sie heute noch gut zusammen arbeiten. Aber nein, Kickl musste weg, denn Innenminister darf nur ein Schwarzer sein und auch der nur aus dem tiefschwarzen NÖ. Mikl-Leitner lässt grüßen. Jetzt haben sie sich einer 14% Partei ausgeliefert, die ihnen den Kanzler abgeschossen hat, sie auch sonst durch die politische Arena treibt, und an den Futtertrögen der Macht picken, wie die Klimaterroristen auf der Autobahn. Selber schuld, sag ich nur.

    30
    1
  • 😎 Pfiffikus sagt:

    Eine ÖVP, die nicht in der Lage ist, einen eigenen BP-Kandidaten aufzustellen und daher einen grünen Kandidaten unterstützt, hat im Grunde genommen schon abgedankt.

    35
    1
  • Franz sagt:

    “Kickl muss weg” war der Anfang vom Ende der ÖVP.
    Nun haben sie rechts die selbstgemachten und links die nätürlichen Feinde.

    52
    1. Harald Eitzinger sagt:

      Meiner Meinung hat die ÖVP alleine Strache auf Talfahrt geschickt. Mit Ibiza und der unklaren Rolle auch der Türkisen, wo im Suff und Drogenrausch über Günstlinge und üppiger Sponsoren für diese Partrei schwadroniert wurde, rüstete sich die Wksta erst für die Ermittlungen gegen die FPÖ aber auch vorzüglich den Türkisen wegen Korrupion.

  • seppl sagt:

    Hahaha, das wird wohl nicht alleine wegen Schmid so sein, oder?

    26
    1
  • Alle anzeigen