Die US-Wahlen werden meist in den Swing States entschieden. In diesen Bundesstaaten haben sowohl die Demokraten, als auch die Republikaner gute Chancen auf einen Wahlsieg. Die jüngste Bloomberg News/Morning Consult-Umfrage in sieben Swing States bedeutet eine schallende Ohrfeige für Amtsinhaber Joe Biden: Er liegt ausgerechnet in diesen umkämpften Staaten, die für die Wahl 2024 entscheidend sein werden, deutlich hinter Donald Trump.

Trumps Vorsprung schwankt zwischen zwei und sechs Prozent.

Selbst Michigan wendet sich von Biden ab

Es ist der dritte Monat in Folge, in dem Bloomberg News diese Umfrage in den Swing States durchgeführt hat, und das Bild hat sich seither nicht zugunsten des US-Präsidenten verändert. Im Gegenteil: Die neuen Daten unterstreichen eine wachsende Unzufriedenheit der demokratischen Wähler mit dem Weißen Haus.

Der Bundesstaat Michigan war bisher ein „Heimspiel“ für Biden. Es ist die Heimat von Arbeitern, Gewerkschaften und großen Universitäten. Das spiegelte sich auch in früheren Umfragen wider. Doch damit ist es nun vorbei. Den neuesten Daten von Bloomberg News/Morning Consult zufolge hat Trump in dem Bundesstaat im Mittleren Westen einen Vorsprung von vier Prozent auf Biden. Der amtierende US-Präsident muss mit einer niedrigen Zustimmungsrate, Bedenken wegen seines Alters von 81 Jahren und einer Wählerschaft kämpfen, die von seinen Leistungen unbeeindruckt ist.

Von Biden eine noch schlechtere Meinung als von Trump

Insgesamt 58 Prozent der Wähler in den wichtigsten Swing States – Arizona, Georgia, Pennsylvania, Wisconsin, Michigan, North Carolina, Nevada – haben eine schlechte Meinung von Biden. Damit „übertrifft“ er – im negativen Sinne – seinen möglichen Kontrahenten Donald Trump von dem „nur“ 53 Prozent eine schlechte Meinung haben. Ein überraschend hoher Anteil der Swing States unterstützt eine mögliche Amtsenthebungs-Untersuchung gegen Biden.

Die Wähler trauen Ex-Präsident Trump eher zu, die Wirtschaft in den Griff zu bekommen. Das ist in der Regel das wichtigste Thema jeder US-Wahl. Das spiegelt sich vor allem bei den jungen Wählern wider.

Donald Trump überholt Biden – zur Überraschung zahlreicher Beobachter.

Junge und schwarze Wähler enttäuscht von Biden

Die Generation Z (Jahrgang 1995 bis 2019) ist entscheidend für Biden. Bei ihr liegt der US-Präsident aber zurzeit hinter Ex-Präsident Trump. „Junge Wähler zwischen 18 und 34 Jahren, eine weitere Kerngruppe der Partei, sind von seinen Versuchen, Studentenkredite zu erlassen, nicht beeindruckt und stehen seinem Umgang mit dem Konflikt zwischen Israel und Hamas eher kritisch gegenüber“, schreibt Bloomberg.

Eine weitere wichtige Wählergruppe für Biden sind Afroamerikaner, deren Unterstützung für Biden laut Bloomberg seit Oktober ebenfalls gesunken ist. Offen ist, ob eine große Anzahl junger Menschen, sowie schwarzer und hispanischer Wähler Trump 2024 unterstützen werden oder womöglich gar nicht wählen werden. Klar ist, dass das Biden-Team es sich nicht leisten kann, diese Wähler zu enttäuschen.