Warum nur noch jeder dritte Österreicher sein Land auch mit einer Waffe verteidigen würde, wird in der neuen Studie des Meinungsforschungsinstituts Market nicht geklärt – fix ist in der im Auftrag des Bundesheeres erarbeiteten Umfrage allerdings, dass nur 31 Prozent der Landsleute bei einem Bedrohungsszenario zu einem persönlichen Einsatz im Rahmen der militärische Landesverteidigung bereit wären.

Die klare Mehrheit – 58 Prozent – möchten nicht mehr zu einer Waffe greifen und auf einen möglichen Angreifer feuern. In Deutschland ist die Ablehnung einer Teilnahme an einer militärischen Landesverteidigung noch viel größer: Im Falle eines Angriffs auf Deutschland wäre nur jeder zehnte Bundesbürger darauf eingestellt, sein Land mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. Freiwillig würden sich in so einem Fall lediglich fünf Prozent der Deutschen zum Kriegsdienst melden, wie die Ergebnisse einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur im Februar dieses Jahres zeigten.

Neue Uniformen, bessere Ausrüstung: Die Investitionen in das Bundesheer kommen gut an.

69 Prozent der Österreicher sehen das Bundesheer positiv

Weitere Ergebnisse in der Umfrage für das Bundesheer: Die Budgeterhöhung für das Bundesheer genießt in der Bevölkerung Rückhalt. Diese unterstützen 69 Prozent der Befragten, 24 Prozent lehnen sie ab. Bei der Frage, ob die Ausgaben für die Landesverteidigung auch in den kommenden Jahren erhöht werden sollen, waren jedoch mit 57 Prozent etwas weniger als im vergangenen Jahr (2022: 63 Prozent) dafür. Zudem rangieren andere Bereiche davor.

Etwa sollten aus Sicht der Befragten die Staatsausgaben vorrangig für Gesundheit (deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr) und Bildung erhöht werden. Aber auch in Pensionen und innere Sicherheit soll in den kommenden Jahren mehr investiert werden.

Mit 69 Prozent steht das Gros der Bevölkerung dem österreichischen Bundesheer positiv gegenüber. Im Trend betrachtet sei der Wert weitgehend stabil, hieß es. Für zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) ist das Bundesheer “sehr wichtig” oder “wichtig”, was eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr bedeutet (2022 waren es noch 63 Prozent). Mit 81 Prozent Zustimmung wird besonders positiv die Leistung des Bundesheeres bei seinen Einsätzen im Inland wie etwa der Katastrophenhilfe bewertet. Ebenfalls positiv sehen 53 Prozent die Einsätze im Ausland.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) mit Airchief Gerfried Promberger und einem der neuen Bundesheer-Helikopter.