In einer ersten Stellungnahme weist die Bundes-SPÖ zurück, dass die Partei versucht haben soll, das aktuelle Leser-Voting der bekannten Gratis-Zeitung Heute zu beeinflussen: Man hätte “garantiert niemanden beauftragt”, mit möglichst vielen Votings aus den USA das Ergebnis zu beeinflussen, ob Andreas Babler “ein guter Politiker” sei.

Immerhin waren – siehe Screenshot – 46 % und damit eine knappe Mehrheit der abstimmenden Leser dieser Meinung. 45 % meinten jedoch, dass sie mit Babler “nichts anfangen” könnten.

In der US-Kleinstadt Secaucus stimmten auffallend viele Menschen für Andreas Babler.

15.000 Stimmen von 7672 Haushalten in den USA

Der Verdacht einer Beeinflussung des Ergebnis durch den Zukauf von Voting-Stimmen ist aber nicht gänzlich unbegründet: So deckte heute.at-Chefredakteur Clemens Oistric selbst auf der Social-media-Plattform Twitter auf, dass seltsamerweise 15.000 Votings für Babler allein aus der US-Kleinstadt Secaucus bei New York kommen – also aus einer Mini-Gemeinde mit 22.181 Einwohnern und 7672 Haushalten.

Natürlich wäre es rein theoretisch möglich, dass der Traiskirchener Bürgermeister eine gewaltige Fan-Gemeinschaft in Secaucus hat, die ganze Sache riecht aber etwas streng nach einer versuchten Manipulation eines Abstimmungsergebnisses in einem österreichischen Medium.

Knappe Entscheidung - die Stimmen aus den USA halfen mit.

SPÖ sollte jetzt besonders auf Sauberkeit achten

heute.at-Chefredakteur Oistric nimmt die bisher sehr dürftige Reaktion der SPÖ-Parteiführung jedenfalls mit Humor: “Wir gratulieren Andreas Babler zur absoluten Mehrheit im 22.181-Einwohner-Ort Secaucus.”

Für die SPÖ ist diese Abstimmungs-Posse aber alles andere als lustig: Nach dem Stimm-Auszählungs-Skandal hätte die neue Führungsriege  der österreichischen Sozialdemokratie ganz besonders drauf achten, dass ein möglicher Manipulationsverdacht gar nicht aufkommen kann.