Laut der britischen Tageszeitung “Daily Mail” hat ein Evakuierungsflug mit 150 Hunden und Katzen aus Afghanistan den Flughafen in London erreicht. Die Organisation Nowzad bestätigte der BBC, dass sowohl die Tiere als auch Gründer Paul Farthing Afghanistan verlassen konnten.

Zuvor startete der ehemalige Soldat eine Kampagne und setzte sich tagelang für die Evakuierung der Tiere ein (eXXpress berichtete). Nach anfänglichem Zögern erhielt er die Unterstützung der britischen Regierung, die trotz der schwierigen Umstände ein Zeitfenster für seinen von Unterstützern finanzierten Charterflug zusagte und Visa ausstellte. Zum Schluss musste er jedoch ohne die Mitarbeiter reisen.

Der Fall löste in Großbritannien eine heftige Kontroverse aus. Verteidigungsminister Ben Wallace hatte sich in Interviews darüber beschwert, dass die Diskussion zu viel Zeit in Anspruch genommen habe und warf Nowzad-Unterstützern vor, seine Mitarbeiter unter Druck gesetzt zu haben. Die “Times” veröffentlichte eine Audio-Nachricht, in der Farthing angeblich einem Berater im Verteidigungsministerium damit droht, ihn in sozialen Medien zu “zerstören”, sollte er ihn nicht bei seinem Vorhaben unterstützen.

Bei der britischen Rettungsoperation aus Afghanistan, die am Wochenende zu Ende ging, wurden nach Regierungsangaben mehr als 15.000 Menschen evakuiert. Angesichts von bis zu 1000 Ortskräften, die wegen der knappen Zeit zurückgelassen werden mussten, empörten sich viele Briten jedoch über die Evakuierung von Haustieren. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge ist jedoch nur knapp die Hälfte der Briten (49 Prozent) der Meinung, dass Menschenleben mehr zählen als das von Tieren. Fast genauso viele (40 Prozent) halten die Leben von Menschen und Tieren für gleich wertvoll. (Agenturen)