Die Vereinten Nationen hatten Alabamas Vorgehen im Vorfeld verurteilt und wegen des Einsatzes einer noch nie getesteten Hinrichtungsmethode von möglicher “Folter” gesprochen. Bei der sogenannten Stickstoff-Hypoxie wird dem Häftling über eine Gesichtsmaske reiner Stickstoff zugeführt, wodurch er keinen Sauerstoff einatmen kann und stirbt.

Alabama ist einer von drei US-Bundesstaaten, die eine Hinrichtung mit Stickstoffgas erlauben. Bisher war diese Methode in den USA aber noch nie angewandt worden. Smith war zum Tode verurteilt worden, nachdem er 1988 im Auftrag eines Pastors dessen Ehefrau ermordet hatte. Das Todesurteil sollte 2022 mit einer Giftspritze vollstreckt werden. Damals gelang es Gefängnismitarbeitern aber nicht, einen Zugang zur Verabreichung des Giftes zu legen.

Neu und nicht getestet

Deswegen wurde Smith nun mit Stickstoffgas hingerichtet. Mehrere Versuche, die Hinrichtung mit juristischen Mitteln zu stoppen, waren zuvor gescheitert, unter anderem vor dem Supreme Court in Washington. Smith hatte im Dezember in einem Radio-Interview gesagt, er habe unglaubliche Angst vor der Hinrichtung. Er sei noch “traumatisiert” vom 2022 gescheiterten Hinrichtungsversuch. “Alle sagen mir, dass ich leiden werde.”

Eine Sprecherin des UN-Menschenrechtskommissariats in Genf, Ravina Shamdasani, hatte vergangene Woche den geplanten Einsatz der “neuen und nicht getesteten” Hinrichtungsmethode verurteilt. Das könnte gemäß internationalem Recht “Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung” gleichkommen. Der Bundesstaat Alabama argumentierte dagegen in einem Gerichtsdokument, der Einsatz von Stickstoffgas sei “vielleicht die humanste jemals entwickelte Hinrichtungsmethode”. Stickstoffgas wird manchmal zum Töten von Tieren verwendet.

Wurde als erster mit der neuen Methode hingerichtet: der verurteilte Mörder Kenneth Smith

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