
Umstrittenes Heumarkt-Projekt: Nun fordert Generalanwalt des EuGH genaue Prüfung
Neue Wellen bauen sich um das ohnehin umstrittene Heumarkt-Projekt von Michael Tojners WertInvest Hotelbetrieb GmbH auf. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist verpflichtend, sagt nun der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Der Grund: Das geplante Städtebau-Projekt liegt an einer UNESCO-Welterbe-Stätte.

Noch bevor an seinen Bau überhaupt zu denken war, brachte der geplante Mega-Turm am Wiener Heumarkt viele politische Gerüste zum Einsturz. Ein Korruptionsskandal jagte den nächsten und brachte auch damaligen Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne), die bei der Planung eine maßgebliche Rolle spielte, einen Eintrag in der Anklageschrift rund um den Chorherr-Prozess (der eXXpress berichtete).
Die Höhe des Turms musste permanent nach unten korrigiert werden
Seit 2012, also seit zehn Jahren, wird über und rund um das Heumarkt-Projekt gestritten. Ursprünglich sollte der Turm mehr als 70 Meter hoch werden, dann ging Investor Tojner runter auf 66 Meter, in weiterer Folge runter auf 55 Meter, aber die UNESCO legte ihre rote Linie bei 43 Metern fest. Was nun genau inmitten der UNESO-Welterbestätte aktuell gebaut werden soll, das ist noch immer nicht klar.
So gut wie sicher ist aber, dass es dafür eine Umweltverträglichkeitsprüfung geben wird müssen. Die Meinung des Generalanwaltes des Europäischen Gerichtshofs: „Die Notwendigkeit, Stätten von historischer, kultureller oder archäologischer Bedeutung zu schützen, sei im Zusammenhang eines für eine UNESCO-Welterbestätte geplanten Städtebauprojekts besonders relevant“. Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs steht noch aus. Üblicherweise folgen die EU-Richter dem Generalanwalt in vier von fünf Fällen.
Kommentare
Ja, ich finde das auch furchtbar, dieses Bauprojekt.
Aber was bitte geht das Ausländer an? Österreich gehört den Österreichern und Wien den Wienern. Sonst niemandem.
nicht wenn man “Unesco-Weltkulturerbe” sein will.
Das sehe ich auch zurecht. Wenn ich heute ins Land XY fahre, um mir – sagen wir – eine typische buddhistische Klosterregion alten Stils anzusehen, mich an einer entsprechenden Auszeichnung orientiere, und dann ist alles mit Hochhäusern zugepflastert, passt das nicht. Können die natürlich machen, aber dann keine Wernung mit Welterbepickerl und Förderungen….
Andererseits: in Wien muss man ja sowieso schon dazuschreiben, dass man in Österreich ist, sonst glaubt der geneigte Toursit ohnehin, erhätte sich in den Orient verirrt….
Der gesamte Ablauf bei diesem Projekt ist eine Schande für die Wiener SPÖ und Grünen. Deshalb hat sich Vassilakou bei günstigem Wind ich verschüßt.