2023 war das Jahr der Wetterextreme und Hitzerekorde, sagt der Klimatologe Gottfried Kirchengast vom Wegener Center der Universität Graz: „2023 wird global gesehen eindeutig das heißeste Jahr seit Beginn der Datenreihe im 19. Jahrhundert, also relativ zum vorindustriellen Niveau.“

Im zu Ende gehenden Jahr werde „die globale mittlere Oberflächentemperatur nach Definition des Weltklimarats IPCC voraussichtlich erstmals um mehr als 1,4 Grad Celsius über vorindustriell ansteigen, die oberflächennahe Lufttemperatur sogar um 1,5 Grad. Das ist eine starke Zunahme selbst unter Berücksichtigung des Phänomens El Niño, das derzeit den tropischen Pazifikraum stark erwärmt und zusätzlich eine Erhöhung um etwa 0,15 Grad bewirkt”, erklärte der Wissenschafter laut Standard.

Im letzten stark ausgeprägten El-Niño-Jahr 2016 sei die Erwärmung noch deutlich unter 1,4 Grad gelegen. Die Nähe zum symbolträchtigen 1,5-Grad-Wert sei ein extrem ernstes Warnsignal.

Klima-Schutz: Österreich macht seine Hausaufgaben

Experten warnen: Der Ausstoß von Kohlendioxid dürfte im zu Ende gehenden Jahr die 40-Milliarden-Tonnen-Schwelle überschritten haben. Auch die Emissionen des starken Treibhausgases Methan sind weiter gestiegen. Österreich konnte seine Emissionen hingegen im letzten Jahr um sieben Prozent senken. Kirchengast sieht seit 2021 einen positiver Trend: Die für 2030 vorgesehenen Reduktionen gemäß den EU-Klimazielen erscheinen so erreichbar. Österreich macht also seine Hausgaben, das Problem sind Länder wie China und Indien, wo die Emissionen steigen.