Es ist eine Anzeige des Axel Springer Medienkonzerns, welche die Berliner Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen hatte. “Das Vorliegen eines Anfangsverdachts wegen Betruges wurde nun bejaht, die Ermittlungen werden aufgenommen”, heißt es aus der Behörde. Der Anwalt von Reichelt, Ben Irle, wird auf “NTV” mit den Worten zitiert: “Die Strafanzeige liegt meinem Mandanten bis zum heutigen Tage nicht vor.” Daher könne man sich zu den seinem Mandanten noch immer unbekannten Vorwürfen des laufenden Verfahrens nicht äußern. Die Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens seien generell äußerst gering.

Erfolgreiches Format "Achtung, Reichelt"

Auch der Axel Springer Konzern will keine Details zur Anzeige veröffentlichen. Reichelt musste im Herbst 2021 seinen Posten als Chefredakteur bei “Bild” räumen und den Konzern verlassen. Die Vorwürfe beschrieb er selbst immer wieder als diffus. Von Machtmissbrauch in Verbindung mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeiterinnen war die Rede. Für Reichelt eine Schmutzkübelkampagne.

Auch nach seinem Ausscheiden als Chefredakteur Deutschlands größter Boulevardzeitung ist Reichelt mit seinem YouTube-Kanal “Achtung, Reichelt!” äußerst erfolgreich, erreicht mit seinem Format ein Millionenpublikum. Auch, weil er sich nicht davor scheut, sich mit den Mächtigen, mit dem System anzulegen.