Während sich die meisten Österreicher über sommerliche Temperaturen freuen, bekommen es viele Unternehmer nach einem neuen Vorstoß des ÖGB mit der Angst zu tun. Laut einer seit 2019 gültigen Verordnung können Baufirmen ihren Mitarbeitern ab 32,5 Grad hitzefrei geben. 60 Prozent des Lohns werden über die Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK) in diesem Fall ausbezahlt. Die rote Gewerkschaft will die Grenze nun allerdings auf 30 Grad senken – ein Wert, der bis zu 40-mal im Jahr erreicht wird.

Alles über 30 Grad ist unmenschlich

„Wir fordern nicht nur, den Rechtsanspruch per Gesetz zu verankern, sondern auch die Höchstgrenze von 32,5 auf 30 Grad herabzusetzen“, sagt Bau-Holz-Gewerkschafter Josef Muchitsch: „Lasst die Leute nicht bei 30 Grad plus draußen arbeiten. Das ist einfach unmenschlich.“

Vor allem auf Baustellen sei die Arbeit ab 30 Grad nicht mehr möglich, sagt der ÖGB

Wirtschaftskammer spricht von "Politikum"

Beim laufenden ÖGB-Kongress rechnet man mit großer Unterstützung des Antrags. Dann sei man gefordert, die Arbeitgeber zu überzeugen, so Muchitsch: „Ansonsten werden uns die Leute in diesen Branchen nicht weiter zur Verfügung stehen, wenn sie unter diesen schweren Arbeitsbedingungen weiterarbeiten müssen.“

Kritik kommt vom Innungsmeister Michael Stvarnik: „Also für die Bauunternehmen ist weder der Anspruch noch die Senkung der Temperaturen ein Thema. Das Ganze, wenn die Gewerkschaft jetzt das fordert, scheint mir nur ein Politikum zu sein, um bei den Verhandlungen noch mehr Druck aufbauen zu können.“