Biden betreffend lobte der Bundeskanzler, dass dieser Signale zur “internationalen Zusammenarbeit” gegeben habe. Die Notwendigkeit zur internationalen Kooperation “wird eher mehr als weniger werden”, betonte Kurz. Auch in “Richtung China” habe es eher versöhnliche Töne gegeben, freute sich der Bundeskanzler. “Da ist nicht Öl ins Feuer gegossen worden und das finde ich persönlich gut, denn was wir sein einiger Zeit erleben, ist natürlich ein Wettlauf zwischen den USA und China um die globale Vorherrschaft.” Da eine Zuspitzung zu erfahren, wäre “insbesondere für uns ins Europa denkbar schlecht”. Daher sei er froh, dass es “vom amerikanischen Präsidenten eher versöhnliche Töne gegeben hat”.

Zum Thema Klimaschutz stellte Kurz zudem die positive Rolle Österreich in den Vordergrund: “Österreich ist ein kleines Land, aber wir sind in vielen Bereichen gut aufgestellt und Vorbild.” Österreich sei ein Land, “das auf Atomstrom schon lange verzichtet und bald 100 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Energien gewinnt”. Allerdings würden weltweit nur “zwei Promille der Emissionen” aus Österreich kommen, rechnete der Kanzler vor. “Es ist gut, dass wir ambitioniert sind, aber wenn anderswo auf der Welt nicht mitgegangen wird, nutzt das alles nichts.” Daher sei es gut, dass UNO-Generalsekretär António Guterres mehr Aktivitäten eingefordert habe. Je eher große Länder wie die USA oder China, welche “die Masse der Emissionen auslösen, da Beiträge leisten” würden, desto eher “kann dieser globale Kampf gewonnen werden.”

Treffen mit australischem Amtskollegen

Am Rand der UNO-Generaldebatte stand für Kurz (ÖVP) am Dienstagnachmittag noch ein Treffen mit seinem australischen Amtskollegen Scott Morrison auf dem Programm. Mit Australien sei er seit “Beginn der Pandemie in einem engen Austausch gestanden”, erinnerte der Bundeskanzler.”Wir haben bewusst den Kontakt gesucht mit Ländern wie Australien, Südkorea, Israel und anderen Staaten, die früher von der Pandemie betroffen waren und teilweise mehr Pandemie-Erfahrung haben.” Österreich habe mittlerweile “im internationalen Vergleich eine sehr hohe Durchimpfungsrate”, meinte Kurz, stellte aber fest: “Sie muss noch höher werden.” Es sei klar, “dass die Antwort nur die Impfung sein können. “Wir werden uns nicht die nächsten Jahre einschränken, wollen nicht auf das gesellschaftliche Leben verzichten, daher kann es nu durch die Impfung funktionieren.”

Neben einem internationalen Austausch dient das Treffen in der österreichischen Vertretung bei den Vereinten Nationen auch der Vertiefung der bilateralen Beziehungen durch ein Strategisches Partnerschaftsarrangement, über das seit einem Jahr verhandelt wurde. Das Abkommen sei jenen ähnlich, “die es bereits mit der Schweiz, Südkorea und den Vereinigten Arabischen Emiraten gibt”, hieß es aus dem Umfeld des Kanzlers.

Bundeskanzler Sebastian Kurz ist aktuell in New York Arno Melicharek

Das Abkommen umfasst die Bereiche “Handel und Investitionen, Wissenschaft, Technologie und Innovation, Bildung und Jugendaustausch sowie Klima und Energie, Kultur, Sport und People-to-People Kontakte, Cyber sowie Kampf gegen internationalen Terrorismus.” Diese Kooperation soll nun im Rahmen von Regierungskonsultationen vertieft und regelmäßig überprüft werden. Scott John Morrison (53) von der Liberal Party of Australia steht einer rechtskonservativen Koalition mit der National Party of Australia vor. (APA)