“Nach einem Jahrzehnt im Exil hat sich die Not der Flüchtlinge durch die erdrückenden Auswirkungen der Pandemie, den Verlust von Lebensunterhalt und Bildung, zunehmenden Hunger und Verzweiflung verstärkt”, erklärte der Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi. Die internationale Gemeinschaft dürfe “weder den Flüchtlingen noch ihren Gastgebern den Rücken kehren”. Bleibe Hilfe aus, werde die Lage “katastrophal”.

UNO und EU organisieren ab Montag eine zweitägige Video-Konferenz zur Lage der Syrien-Flüchtlinge. Vergangenes Jahr hatte die Veranstaltung Hilfszusagen von 6,9 Milliarden Euro für 2020 und folgende Jahre erbracht. Am Montag stehen zunächst Diskussionsrunden zur Lage der Menschen insbesondere in den Nachbarländern Syriens auf dem Programm.

6,6 Millionen Syrer ins Ausland geflüchtet

Seit dem Beginn des Syrien-Konflikts 2011 wurden mehr als 388.000 Menschen getötet. 6,7 Millionen Menschen wurden nach Angaben des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) im Land selbst vertrieben. Weitere 6,6 Millionen Syrer flohen ins Ausland. 5,6 Millionen von ihnen befinden sich in Nachbarländern wie der Türkei, Libanon und Jordanien. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 waren hunderttausende Menschen aus Syrien auch nach Europa geflüchtet. (APA/red)