“Aha, die Tiwag, die Hypobank, die Wohnbauförderung, alles gehört der ÖVP. Der Hörl kennt überhaupt keinen Genierer mehr”, schreibt etwa Johanna Ettl auf Twitter. Und J. Walfried kommentiert: “Warum zählt der Heini überhaupt alles auf, was ihnen gehört? Für mich hört es sich wie eine gefährliche Drohung an, nach dem Thomas-Schmid-Motto: ,Er war zunächst rot, dann blass, dann zittrig.’ Wenn ihr uns nicht wählt, fliegt ihr alle raus, es gehört ja alles uns, wir bestimmen.”

Tatsächlich irritiert die Aussage des ÖVP-Nationalratsabgeordneten Franz Hörl (66) in der ORF-sendung “Hohes Haus” nicht wenige Social-media-User: Dass die Tiwag, die Tiroler Wasserkraft AG, nicht “der ÖVP”, sondern zu 100 % dem Land Tirol und somit allen Bürgern gehört, ist in jedem Geschäftsbericht nachzulesen. Auch bei der Hypobank ist das nicht wirklich so, wie das Franz Hörl sagt: Auch dieses Geldinstitut ist zu 100 % im Eigentum der Firma Amt der Tiroler Landesregierung.

Und natürlich ist auch die offizielle Wohnbauförderung eine Aufgabe der Tiroler Landesregierung – und nicht im Besitz einer Partei.

Nationalratsabgeordneter Franz Hörl (ÖVP)

Noch keine Reaktion des ÖVP-Spitzenkandidaten

Der ÖVP-Nationalrat sagt dann auch noch im ORF-Talk, dass Spitzenkandidat Anton Mattle “sicher 37 bis 38 %” schaffen werde. Ob der neue Parteichef und Nachfolger von Günther Platter diese Aussagen kurz vor der Tirol-Wahl am 25. September wirklich hilfreich findet, ist noch nicht bekannt.

Franz Hörl sorgte auch kürzlich für eine weitere Belastung der ohnehin schon angespannten Koalitions-Beziehung mit den Grünen, denen er “Ideologie-Besessenheit” vorgeworfen hat. Zumindest dabei dürften ihm nicht so viele Parteifreunde widersprochen haben.