Für über 400 Delegierte gelten in der Wiener Messe Abstände, Maskenpflicht und Lunchboxen statt Buffet. Am 36. ordentlichen Landesparteitag der Wiener FPÖ  wurde Vizebürgermeister Dominik Nepp mit 97,86 Prozent zum Landesparteiobmann gewählt. Ebenfalls vertreten ist die Bundesparteispitze mit Partei-Chef Norbert Hofer und Klubobmann Herbert Kickl.

Hofer verspricht "neue Enthüllungen im Mai"

Hofer sorgte mit seinen Grußworten gleich zu Beginn des Parteitags für Spannung. “Ich kann euch versprechen, dass sich die Dinge in den nächsten Monaten sehr verändern werden”, meinte er und: “Im Mai dürfte es zu neuen Enthüllungen kommen, die die Regierungspolitik und insbesondere die ÖVP sehr erschüttern wird.” Mehr verriet auch Hofer nicht. Der FPÖ-Chef geht aber davon aus, dass man danach mit SPÖ, ÖVP und FPÖ wieder drei gleichwertige Parteien haben werde.

Mit Abklatschen übernahm Kickl von Hofer das Rednerpult. Auf die Gerüchte über Kalamitäten untereinander wurde zwar in beiden Ansprachen nicht eingegangen, jedoch wartete Kickl mit einer symbolischen Geste auf: “Ich bin heute mit Maske gekommen, kein Problem.” Er fühle sich sogar wie ein “Zorro des 21. Jahrhunderts”, meinte der freiheitliche Klubchef im Nationalrat. Zudem beschwor Kickl einen “Schulterschluss” zwischen den verschiedenen Teilen der Partei. Zuletzt hatte es grobe Unstimmigkeiten zwischen Hofer und Kickl gegeben, ob die Abgeordneten im Nationalrat Masken tragen müssen.

Nepp ist mit 97,68 Prozent gewählter Landespartei-ChefAPA/GEORG HOCHMUTH

Kein einfacher Start

Domink Nepp, damals nicht amtsführender Vizebürgermeister im Rathaus und aktuell nicht amtsführender Stadtrat, wurde 2019 vom Vorstand designiert. Er hat nach dem Rücktritt von Heinz-Christian Strache die Führung der Wiener Landesgruppe übernommen.

Der Start für den designierten Chef gestaltete sich nicht unbedingt einfach: Bei der Wien-Wahl im Vorjahr setzte es für die FPÖ große Verluste. Die Blauen konnten ihr Ergebnis aus 2015 nicht halten, mussten einen Verlust von rund 23 Prozent hinnehmen und kamen auf einen Stimmanteil von 7,11 Prozent. Allerdings stellte sich die Partei trotz der Niederlage geschlossen hinter Nepp, weshalb heute von einer deutlichen Zustimmung für ihn ausgegangen werden kann. (APA/red)