Und wieder einmal ist die Debatte um die unterschiedlichen Tennis-Bälle für Frauen und Männer im Tennis aufgekommen – und das kurz vor dem Start der US Open. Die Topspielerinnen Iga Świątek und Paula Badosa übten scharfe Kritik. Für die Frauen gibt es beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres leichtere Bälle. Diese würden allerdings “wie verrückt” fliegen. Die polnische Tennisspielerin bezeichnete die Regelung als “nicht mehr zeitgemäß.” “Wir haben heute ein wirklich kräftiges Spiel. Es ist nicht mehr so wie vor zehn Jahren,” kritisierte Świątek.

Auch von der Nummer vier der Weltrangliste, Paula Badosa hagelt es heftige Kritik. Das Flugverhalten der leichteren Bälle wäre “entsetzlich”. Während der US Open ist der Ball bei den Frauen etwas weniger flauschig. Dafür hat der Tennisball durch ein engeres Gewebe an der Ballnaht mehr Aerodynamik. Ein weiteres Problem ergibt sich dadurch, dass der Ball in der Form in Europa nicht erwerbsfähig ist. Daher kann der “Wilson Regular Duty” auch nicht beim Training eingesetzt werden.

Ex-Profi Corretja stärkt Spielerinnen den Rücken

Der Tennis-Trainer der Wimbledon-Viertelfinalistin Jule Niemeier, Christopher Kas erläuterte die speziellen Eigenschaften des Balles. “Der Damenball spielt sich etwas leichter, liegt weniger schwer auf dem Schläger und fliegt etwas leichter durch die Luft.” Der ehemalige spanische Tennisprofi Alex Corretja stellte sich jedenfalls auf die Seite der Tennisspielerinnen: “Als Spieler muss man ein Spielgefühl haben. Ich denke, sie sollten in Betracht ziehen, dass sie vielleicht für die nächste Saison einfach mit demselben Ball spielen.” Es mache laut Corretja keinen Sinn, “unterschiedliche Bälle zu haben.”

Interessant ist dabei die Tatsache, dass die Regelung exklusiv für die US Open gilt. Bei allen anderen Grand-Slam-Turnieren spielen Frauen und Männer mit dem gleichen Ball. Die diesjährigen US Open starten heute, Montag um 19.00 Uhr Ortszeit (01.00 Uhr europäischer Zeit). Bei den Damen trifft Serena Williams bei ihrem letzten Turnier zum Auftakt auf die Montenegrinerin Danka Kovinić.