Ob „Extinction Rebellion“, „Fridays for Future” oder die „Letzte Generation“: Die Klima-Chaoten fielen schon mehrmals durch Israel-Hass und Boykott-Aufrufe gegen den jüdischen Staat auf. Ihre oft jungen Anhänger werden auf Social Media zu Israel-Hass regelrecht angestachelt. Dabei wissen viele über den Nahostkonflikt noch fast nichts.

Der Protest gegen den Klimawandel – etwa im September 2019 in New York City (Bild) – beruft sich auf die Wissenschaft. In Wahrheit geht es um eine extremistische Ideologie, sagen Kritiker.Bill Tompkins/Getty Images

Fridays for Future attackiert „israelischen Neokolonialismus und Apartheid“

Das gilt besonders für den Account von „Fridays for Future International“ auf X (Twitter). Am 29. November 2022 stachelte er zum Kampf gegen den „israelischen Neokolonialismus“ an. Auf X erklärten die Klimaschützer: „Heute ist ,Free Palestine Day‘. Heute gedenken wir aller palästinensischen Opfer des israelischen Neokolonialismus und der Apartheid. Heute denken wir auch an all die Heuchler, die das Leiden der Palästinenser seit Jahrzehnten ignoriert haben. Wir sind traurig und wütend. Der Kampf geht weiter. ¡viva Palestine libre!“.

Schon zwei Wochen zuvor hatten die Klima-Chaoten Israel „Apartheid“ und „Neokolonialismus“ vorgeworfen und verlautbarten: „Als internationale antikoloniale Bewegung für Klimagerechtigkeit sind wir solidarisch mit der palästinensischen Befreiung.“

Im Jänner dieses Jahres legten die Klimaschützer nochmals nach, attackierten ein weiteres Mal den „israelischen Neokolonialismus und die Apartheid“.

Greta Thunberg macht bei Anti-Israel-Hetze mit

Auch Greta Thunberg – das bekannteste Gesicht von „Fridays for Future“ – unterstützte anti-israelische Propaganda. Zustimmend teilte sie im Mai 2022 einen Tweet der US-Aktivistin und Autorin Naomi Klein, in dem diese dem israelischen Staat „Kriegsverbrechen auf Kriegsverbrechen“ im Gazastreifen vorwarf. Greta kommentierte dazu: „Die Entwicklungen in Jerusalem und Gaza sind erschütternd … #SaveSheikhJarrah“.

Damit spielte Schwedens Klima-Ikone auf Zusammenstöße zwischen Arabern und israelischer Polizei im Jerusalemer Ortsteil Sheikh Jarra an. Zuvor hatten muslimische Teilnehmer des Freitagsgebets in der Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg israelische Sicherheitskräfte attackiert, woraufhin diese die Moschee stürmten. Daraufhin feuerte die Terror-Organisation Hamas Israel 1800 Raketen innerhalb von vier Tagen auf Israel ab.

Junge Klimachaoten erfahren erstmals über ihre Social-Media-Kanäle von „israelischer Apartheid“.Stefano Guidi/Getty Images

Zwischen „Klimaintifada“ und „Fridays for Palestine“

„Fridays for Future“ schreckt vor antisemitischen Parolen, die zum Widerstand gegen Israel ermutigen nicht zurück. Das geschieht unter Schlagwörtern wie „Klimaintifada“ oder „Fridays for Palestine!“. Mehr noch: Die Klimakrise betreffe Palästinenser „unverhältnismäßig stark“, erklärte die Bewegung. Israel „vergiftet Leben“ im Gazastreifen, weil es Trinkwasser verunreinige. Der Vorwurf greift das antisemitische Stereotyp des jüdischen Brunnenvergifters aus dem Mittelalter auf. Israel betreibe mit seinen Klimaschutzbemühungen zudem „Greenwashing“, Klimaschutz sei also nur ein hinterlistiger Plan, um von der Unterdrückung der Palästinenser abzulenken.

Man sieht einmal mehr: Hier geht es nicht nur um Klimaschutz, und schon gar nicht um Wissenschaft. Den Klima-Chaoten geht es vielmehr um Ideologie. Sie sehen sich im Kampf gegen Kapitalismus, Neokolonialismus, Sexismus – und greifen dabei gerne auf antisemitische Stereotype zurück. Der Kampf gegen den Klimawandel ist für „Fridays for Future“, „Extinction Rebellion“ und die „Letzte Generation“ „nur Mittel zum Zweck ihrer letztlich zivilisationsfeindlichen radikalen Transformationspläne“, schreibt das Monatsmagazin „Cicero“.

Die ganze Welt soll gerettet werden – vor wem?Bill Tompkins/Getty Images

Ideologie und Antisemitismus – statt Wissenschaft und Klimaschutz

Man trifft auf solche antizionistische Hetze nicht nur bei „Fridays for Future“. Als damals ein neuer Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas entflammt war, verfasste die Dachorganisation von „Fridays for Future“ ein längeres Statement. Darin stand etwa: „Als Organisatoren der Klimagerechtigkeit rufen wir zum Sturz jenes Systems auf, das entrechtete Communitys geschaffen hat, das die Klimakrise hervorgebracht hat und das auf Kolonialismus und Imperialismus aufgebaut ist.“ Gemeint war Israel.

Nicht alle Akteure innerhalb der Klimabewegung sind jung. Roger Hallam etwa, Mitgründer von „Extinction Rebellion“, ist bereits Mitte 50. Der Brite fiel mehrmals durch Geschichtsrelativismus auf. Er bezeichnete etwa die Shoah als „just another fuckery in human history“. Im Februar 2019 verglich er die Klimakrise mit Auschwitz. Im Magazin „Spiegel“ verglich er „Extinction Rebellion“ mit der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“.