“Tief Bernhard” hat Deutschland noch immer im Griff. Einzelne Landkreise rufen bereits den Katastrophenfall aus, doch am schlimmsten betroffen ist Nordrhein-Westfalen: Heftige Regenschauer haben in der Nacht auf Donnerstag für Überschwemmungen und Hochwasser gesorgt – bei Einsätzen sind dabei zwei Feuerwehrmänner gestorben. In Altena im Sauerland kam bei der Rettung eines Mannes ein 46 Jahre alter Feuerwehrmann ums Leben – er ist nach einer erfolgreichen Bergung ins Wasser gestürzt, abgetrieben worden und ertrunken. Nur zwei Stunden später kollabierte ein 52 Jahre alter Feuerwehrmann bei einem Einsatz im Bereich des Kraftwerks Werdohl-Elverlingsen.

In Nordrhein-Westfalen stehen Autos und Wohnhäuser unter Wasser. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz.APA / AFP

Auch in Rheinland-Pfalz bleibt die Lage angespannt: Im Eifelort Schuld bei Adenau sind in der Nacht auf Donnerstag sechs Häuser eingestürzt. Nach Angaben der Polizei sind dabei vier Personen gestorben, 70 Menschen werden weiterhin vermisst.Entwarnung ist noch keine in Sicht: 25 weitere Häuser seien ebenfalls instabil und drohten einzustürzen. Die Lage in Schuld sei unübersichtlich, zitiert der SWR einen Sprecher der Polizei in Koblenz.

Wasser strömt durch eine Eisenbahnunterführung – der Verkehr steht still.APA / dpa
Chaotische Zustände in Hagen: Die Bewohner können zum Teil ihre Häuser nicht verlassen.APA / AFP

Bewohner weiterhin in Lebensgefahr

Auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist die Situation wegen Hochwassers nach Angaben eines Kreis-Sprechers extrem gefährlich. In Messerich in der Eifel wurden nach Angaben des Kreises zwei Helfer des Technischen Hilfswerks von den Fluten eingeschlossen, es besteht Lebensgefahr, wie der SWR berichtete.

Am Abend hatten die Behörden im Landkreis Ahrweiler extremen Starkregen gemeldet. Die Feuerwehr Koblenz half zusammen mit dem Technischen Hilfswerk Lahnstein und der Feuerwehr Mainz aus, um 800 Sandsäcke pro Stunde zu füllen. Diese wurden mit sechs Lkw in den Landkreis Ahrweiler gebracht.

Es sei mit Sturzfluten und Überflutungen zu rechnen, hieß es. Auf dem Campingplatz “Stahlhütte” in Dorsel (Kreis Ahrweiler) und weiteren Anlagen entlang der Ahr mussten Personen von den Dächern ihrer Campingwagen gerettet werden.