Ein 26-jähriger Mann ist am Montag von einem Geschworenengericht in Salzburg wegen Mordes zu einer lebenslangen Haft verurteilt worden. Der geständige Serbe tötete am 21. März 2021 seine 22-jährige Ehefrau in ihrer Wohnung in der Stadt Salzburg mit acht Messerstichen, während die zwei gemeinsamen Kleinkinder im Nebenraum schliefen. Das Motiv war Eifersucht.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig, weil der Verteidiger keine Erklärung abgegeben hat. Der Angeklagte war erst einen Monat vor der Tat wegen fortgesetzter Gewaltausübung gegen die Frau verurteilt worden und hatte zu ihr Kontaktverbot.

Verteidiger sprach von Beziehungsdrama

Verteidiger Michael Hofer sprach heute von einem “Beziehungs- und Familiendrama”. Der Angeklagte habe im bisherigen Verfahren auch nichts beschönigt. “Er hat sich bereits unmittelbar nach der Tat der Polizei gestellt und ein umfassendes und reumütiges Geständnis abgelegt.”

Der Angeklagte war an jenem Abend, als er seine Noch-Ehefrau offenbar mit ihrem Einverständnis besuchte, eifersüchtig und wütend geworden. Er habe am Mobiltelefon seiner Frau Chat-Nachrichten mit einem anderen Mann gelesen und in der Wohnung Kondome entdeckte, die nicht die seinen gewesen waren, schilderte er der vorsitzenden Richterin Ilona Schalwich-Mozes in ruhigen Worten. “Sie haben eine Hochzeit für 600 Leute vorbereitet”, erzählte der Mann weiter, obwohl seine Frau ihm gegenüber gesagt habe, sie wolle den Scheidungstermin zurückziehen.

Da habe er nervös reagiert und seine Frau gefragt, warum sie einen Monat lang gelogen habe und so getan habe, als ob alles normal wäre. “Sie lachte mir ins Gesicht und sagte, sie werde die Polizei anrufen, damit ich wieder zurück ins Gefängnis geschickt werde”, sagte der Angeklagte zur Richterin. Eine Emotion ließ er bei der Einvernahme nicht erkennen.

Opfer mit acht Messerstichen getötet

Was folgte, war diese grauenvolle Bluttat. “Es tut mir leid”, gestand er ein. “Ich bereue was ich gemacht habe. Es fällt mir schwer, darüber zu reden.” Er habe seiner Frau mehrmals ins Gesicht geschlagen, und, nachdem sie ihn in den Finger gebissen habe, ein Keramikmesser mit zehn Zentimeter langer Klinge aus einer Schublade im Wohnzimmer geholt und ihr von hinten fünf Stiche in den Hals versetzt. Als sie auf dem Boden lag, holte er aus der Küche ein Küchenmesser mit 20 Zentimeter langer Klinge und stach ihr noch dreimal in den Brustbereich. Auf die Frage der Richterin, warum er auf die wehrlose Frau nochmals eingestochen hatte, wusste er keine Antwort. Das Opfer verblutete.

Gericht sprach Kindern jeweils 30.000 Euro zu

Opferanwalt Stefan Rieder vom Weißen Ring forderte für die zwei Kinder und drei weitere Angehörige jeweils 100.000 Euro Schadensersatz. Die zwei Töchter des Angeklagten werden laut Rieder von den Großeltern mütterlicherseits betreut. Das Gericht sprach den beiden Mädchen jeweils 30.000 Euro und den Eltern der verstorbenen Frau jeweils 20.000 Euro zu. Das Delikt “Mord” ist mit einem Strafmaß von zehn bis 20 Jahren Haft oder einer lebenslangen Gefängnisstrafe bedroht.