Die Olympischen Winterspiele in Peking werden aller Wahrscheinlichkeit nach ohne die Profis aus der National Hockey League über die Bühne gehen. Das berichteten neben der Nachrichtenagentur AP auch die “Washington Post” und die “New York Times” am heutigen Dienstag unter Berufung auf anonyme Quellen. Eigentlich einigten sich die NHL im Tarifvertrag vor dem Saisonstart darauf, dass die Profis aus der nordamerikanischen Profiliga wieder an den Olympischen Winterspielen teilnehmen dürfen. Bis zum 10. Jänner hätte die NHL theoretisch Zeit, um noch einen Rückzieher zu machen. Olympia ohne die Stars aus der besten Liga der Welt? Das wäre kein neues Szenario, zumal die besten NHL-Spieler bereits 2018 in Pyeongchang fehlten. Zuletzt spielten die Stars aus der National Hockey League in Sotchi 2014.

Erstmals waren die NHL-Spieler bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano dabei. Seither waren sie bis 2018 bei den Winterspielen dabei. In Pyeongchang war das allerdings nicht mehr der Fall. Das Internationale Olympische Komitee sowie der Eishockey-Weltverband IIHF konnten die Teameigner der NHL nicht dazu bewegen, die Saison im kommenden Jahr wie bei den vergangenen fünf Winterspielen zu unterbrechen. Dabei ging es um Millionen-Beträge als Versicherung für die Spieler im Fall einer Verletzung.

NHL verlängert Weihnachtspause

Erst am Montag hatte die NHL die Weihnachtspause verlängert und allen 32 Teams untersagt, im Zeitraum vom 22. bis 25. Dezember ihr Trainingsgelände zu nutzen. Erst am 26. Dezember dürfen Mannschaften wieder reisen oder nachmittags trainieren. Insgesamt sind bisher 50 Partien von Absagen betroffen. Selbst ohne eine Olympia-Pause im Februar wird das Nachholen dieser Begegnungen nicht einfach – viele Hallen der NHL-Teams sind für den Zeitraum der Spiele für andere Veranstaltungen gebucht worden.

Schon vor der offiziellen Bekanntgabe der Entscheidung, die die NHL den Medienberichten zufolge am Dienstag bereits an die Spielergewerkschaft übermittelt hat, äußerten sich NHL-Stars enttäuscht. Der Schwede Victor Hedman von Titelverteidiger Tampa Bay Lightning, der noch nie bei Olympia dabei war, sagte: “Das ist etwas, auf das du dich seit sehr langem gefreut hast. Dass wir nicht dahin können, das wird eine Weile weh tun.” Sidney Crosby von den Pittsburgh Penguins, der mit Kanada 2010 und 2014 bereits Olympiasieger wurde, meinte: “Das sind Gelegenheiten und Lebenserfahrungen, von denen du nicht viele bekommst als Athlet, vielleicht bekommst du nur eine.”