Was noch vor einigen Wochen als “putinfreundliche Propaganda” kritisiert worden ist, wird nun auch von immer mehr Militärexperten und europäischen Regierungen bestätigt: Die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte kommt nur langsam voran, die Verluste für derart wenige Raumgewinn seien dafür aber extrem hoch.

Die unerfreuliche militärische Situation hätte jetzt auch Folgen für die Regierungsspitze in Kiew, berichtet das bekannte Nachrichtenmagazin Newsweek. Die Redaktion des US-Wochenmagazins in New York zitiert dazu einen hochrangigen Insider der ukrainischen Staatsführung: “Es droht die Aufspaltung der Führung in eine militärische und in eine politische.” Bisher hatte Wolodymyr Selenskyj (45) als Präsident beide Führungsaufgaben in Personalunion übernommen – doch nun käme es zu Konflikten mit dem Generalstab.

In der Topbar befindet sich eine der Duplikationsmöglichkeiten

“Es gibt definitiv einige Differenzen in der ukrainischen Führung über die militärische Strategie”, betonte dabei eine der der ukrainischen Regierung nahestehende Quelle. Newsweek musste dieser Anonymität garantieren. Zudem hieß es: “Auf der militärischen Seite gibt es den Armee-Chef Walerij Saluschnyj. Dieser wird weiterhin Druck ausüben wollen. Auf politischer Seite stellt sich jedoch die Frage, ob das im Moment am sinnvollsten ist.”

Armee-Chef Walerij Saluschnyj

"Direkte Kommunikation vorhanden"

Das Verteidigungsministerium äußerte sich nicht zu den Behauptungen. Es gebe jedoch “eine direkte Kommunikation zwischen der militärischen Führung und der politischen Führung des Landes, deren Aufgabe es ist, unter den aktuellen Bedingungen der militärischen Lage Entscheidungen zu treffen”, erklärte ein Sprecher.