Zum zweiten Mal in Folge kam der “Djoker” nur langsam in die Gänge. Das kann man sich vielleicht gegen eine 20-jährige Nummer 99 der Welt leisten. Gegen Berrettini, der den deutschen Qualifikanten Oscar Otte in vier Sets ausschaltete, sollte er aber schon von Beginn an voll da sein. Zumal der Weg unter die letzten acht für Djokovic mit keinem Top-50-Spieler ein leichter war. “Das war kein perfekter Start für mich. Es ist anders, wenn du gegen jemand auf den Platz gehst, der nichts zu verlieren hat”, meinte der Serbe und lobte wiederum den perfekten Auftaktsatz von Brooksby.

Das Aus von Brooksby bedeutete auch ein bemerkenswertes Novum: Erstmals seit den ersten US Open 1881 (!) sind weder bei Männern noch Frauen im Viertelfinale noch US-Amerikaner dabei. Auch Aufschlag-Kanone Reilly Opelka (USA-22) scheiterte am Südafrikaner Lloyd Harris im Achtelfinale. Letzterer steht übrigens erstmals in einem Major-Viertelfinale, in dem er nun auf Alexander Zverev (GER-4) trifft. Opelka äußerte sich zum Exodus seiner Landsleute ehrlich: “Es ist frustrierend. Wir haben über ein Dutzend Leute in den Top 100, aber wir haben keinen Grand-Slam-Finalisten.” Dominante Zeiten wie einst mit Pete Sampras oder Andre Agassi seien aber selten für ein Land. “Ich glaube nicht, dass wir so eine dominante Zeit wieder haben werden.”

New York wird neue Frauen-Siegerin sehen

Vor allem die Frauen, allen voran Serena Williams, aber auch Sofia Kenin, hatten den Gastgeber des größten Grand-Slam-Turniers in den vergangenen Jahren herausgerissen. Shelby Rogers war auf bestem Weg nach ihrem Sensationssieg über Ashleigh Barty (AUS-1), im Achtelfinale war aber gegen die erst 18-jährige Britin Emma Raducanu Endstation.

Apropos Frauen: Das Viertelfinale komplettiert haben in der Nacht auf Dienstag die als Nummer 4 gesetzte Tschechin Karolina Pliskova und die Griechin Maria Sakkari. Wimbledon-Finalistin Pliskova schaltete die Russin Anastasija Pawljutschenkowa 7:5,6:4 aus, Sakkari rang die als Nummer 6 gereihte Kanadierin Bianca Andreescu mit 6:7(2),7:6(6),6:3 nieder. Der Sieg Sakkaris war erst um 2:13 Uhr früh fixiert, nach 3:30 Stunden Spielzeit.

Und er bedeutete auch, dass man in Flushing Meadows nach dem Aus von Ex-Champion Andreescu ein neues Siegergesicht bei den Frauen sehen wird. “Ich bin eigentlich eine Frühaufsteherin”, meinte Sakkari nach dem bisher spätesten Ende eines Frauen-Matches überhaupt bei den US Open. Sie stand dieses Jahr bei den French Open schon im Halbfinale. Will sie diese Phase erneut erreichen, muss sie nun auch gegen Pliskova gewinnen. (APA/red.)