Nur wenige hundert Meter neben der weltweit bekannten St. Patrick’s Cathedral gibt es in Dublin noch eine weitere Kirche, die eine Rolle in der Geschichte spielt – die Whitefriar Street Church. Dort ist das Herz des Heiligen Valentin begraben. Doch wie kam es dazu?

Die Reise von Valentins Herz in das heute tief katholische Irland begann mit seiner Hinrichtung am 14. Februar 269. Der Bischof hatte sich zuvor einer strengen Anordnung des römischen Kaisers Claudius II. widersetzt. Dieser, auch als “Der Grausame” bekannt, erließ ein Verbot von Eheschließungen, in dem Glauben, die Liebe dadurch einschränken zu können. Claudius II. war überzeugt, dass sein Personalabbau in der Armee auf die Tatsache zurückzuführen war, dass die Männer lieber bei ihren Frauen und Familien bleiben wollten.

Papst verschenkte Valentins Herz

200 Jahre später wurde Valentin heilig gesprochen. Im 19. Jahrhundert wurde schließlich der irischen Karmelitermönch John Spratt durch Papst Gregor XVI. eingeladen, um im Vatikan zu predigen. Der Papst lauschte ehrfürchtig und schenkte Spratt aus Dankbarkeit die Gebeine Valentins – begleitet von einem Echtheitszertifikat. Dieses bewahrt die Kirche in Dublin bis heute auf.

Auf Lateinisch heißt es darin, dass der gesegnete Leichnam aus dem Grab auf dem Friedhof in Rom entnommen wurde. Am 10. November 1836 kam das Herz des Heiligen Valentins in einer Holzkiste, umhüllt von bemaltem Papier und einem roten Seidenband, zusammen mit einem kleinen Gefäß, das mit seinem Blut getränkt war, nach Dublin.

Streit um Gebeine

Während sein Herz also in Dublin ruht, behaupten heutzutage allerdings mehrere Kirchen in Italien, Deutschland, Frankreich, Tschechien und Schottland, dass die Gebeine des Schutzpatrons der Jugendlichen, Reisenden und Imker bei ihnen begraben sind. Wo seine Knochen tatsächlich begraben sind, ist nicht bekannt.