Die Insignia war im März mit einer hochtrabenden Präsentation angetreten und dem Ziel, internationale Sponsoren zu lukrieren und die Austria zurück auf große Bühnen zu führen. Passiert ist seither offenkundig wenig. Die Fronten scheinen nun verhärtet zu sein. In den letzten Monaten machten Gerüchte über ausbleibende Zahlungen die Runde. Im Interview mit “90minuten.at/sportbusiness” brechen Luka Sur von Insigna und Aleksandar Bursac, Geschäftsführer der Austria Wien ihr Schweigen. Laut Sur gäbe es keine Vereinbarung, wonach Insigna der Austria sieben Millionen Euro pro Jahr zahlen muss.

Austria-Geschäftsführer Gerhard Kritsch kam nicht gut weg. Angeblich hätte Insigna laut einem Medienbericht die Ablöse des Austria-Geschäftsführers gefordert. Auch das wurde klargestellt: “Das ist in der Form, wie es in den Medien gestanden ist, nicht richtig. Wir haben im Vertrag vereinbart, dass die internationale GmbH zwei Vorstände hat. Einer davon bin ich, einer war Markus Kraetschmer, der jetzt nicht mehr an Bord ist. Daher suchen wir jetzt einen zweiten Vorstand. Der Vorschlag der Austria war Gerhard Krisch, doch dafür müssen die Mehrheitseigentümer zustimmen,” meinte Bursac und fügte hinzu: “Auf Basis des Lebenslaufs von Gerhard Krisch waren wir nicht davon überzeugt, dass er das Know-How in Sachen Marketing oder Fußball mitbringt, um diese Aufgaben zur vollen Zufriedenheit zu erfüllen.”

Austria kontert mit Klarstellung

Nun äußerte sich die Austria in einer Aussendung zu diesen Aussagen. Die „Strategische Partnerschaft“ mit INSIGNIA wurde vertraglich in einem „Collaboration Agreement“ klar und unmissverständlich geregelt. Diese vertragliche Vereinbarung hat lediglich und ausschließlich die Vermarktung der FK Austria Wien durch Anbahnung von Vertragsbeziehungen mit internationalen Sponsoren/Investoren vorgesehen bzw. geregelt. Dazu gibt es auch ein rechtsverbindliches Dokument und somit eine Garantie über € 7,0 Mio. einer Gesellschaft aus dem Umfeld von INSIGNIA. Mit dem gleichen Geschäftsführer wie die 70% Gesellschafterin der „International Marketing GmbH“.

Auch Austria-Geschäfsführer Gerhard Krisch äußerte sich: “Einen Auftrag oder eine sonstige vertragliche Vereinbarung, dass INSIGNIA oder die ,International Marketing GmbH´ die Wiener Austria auch sportlich „weiterentwickeln soll“, gibt es nicht. Diese Aussagen von Aleksandar Bursac („…den Auftrag den Klub als Ganzes zu entwickeln…“) und Luka Sur („Unsere Aufgabe ist es, das Marketing des Klubs auf einen neuen Level zu heben und die sportliche Entwicklung voranzutreiben. Das ist alles vertraglich dokumentiert“) entsprechen nicht den gemeinsam beschlossenen vertraglichen Intentionen.”

Nachdem bis heute, also 8 Monate später, laut der Austria noch kein einziger potenzieller Sponsor präsentiert wurde – wie mehrfach versprochen und angekündigt -, hat INSIGNIA sich bereit erklärt als erster Sponsor selbst einzuspringen und ein „Sponsoring Agreement“ mit den Veilchen zu verhandeln. Im Hinblick auf diese Verhandlungen haben beide Seiten laut der Austria-Aussendung gleichwertige Vorleistungen erbracht.

“Leider ist es bis zum heutigen Tag zu keiner Einigung gekommen. Deshalb werden die Verhandlungen mit INSIGNIA betreffend einer Sponsoring-Vereinbarung mit sofortiger Wirkung beendet und es werden keine weiteren Werbeleistungen mehr erbracht,” meint Krisch weiter.