
Verbraucherschutzverein warnt: Steigende Kreditzinsen setzen Kreditnehmern zu
Der Verbraucherschutzverein schlägt Alarm. Viele Kreditnehmer könnten wegen der steigenden Kreditzinsen in arge Bedrängnis geraten. Probleme hätten vor allem Personen, die in Zeiten niedriger Leitzinsen variable Kredite aufgenommen haben.
Die Obfrau des Verbraucherschutzvereins (VSV) und eXXpress-Kolumnistin, Daniela Holzinger, rechnet vor: Ein Wohnhaussanierungs-Kredit, der 2019 nur variabel angeboten wurde, sei zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme mit durchschnittlich 1,3 Prozent p.a. verzinst gewesen; heute liegt der Zinssatz bei 5,3 Prozent. Diese Kreditnehmer müssten nun mit explodierenden Zinsen rechnen.
Natürlich werden Kredite auch teurer, wenn man jetzt einen neuen Kredit aufnehmen will, sagt Holzinger. Demgegenüber seien die Zinssätze für Sparprodukte nicht im selben Ausmaß angestiegen. Mithin erwirtschafteten die Banken saftige Gewinne.
Zur Erinnerung: Vor der Finanzkrise 2008 bewegten sich die EZB-Leitzinsen zwischen zwei und fünf Prozent mit Spitzen (jeweils über 4 Prozent) im Oktober 2000 und im Juli 2008. Als Reaktion auf die damalige Krise senkte die EZB den Leitzins dramatisch ab; von März 2016 bis 20. Juli 2022 blieb dieser auf dem sogenannten Nullzinsniveau. Seither hat die EZB den Leitzins in mehreren Schritten angehoben, zuletzt auf 4,25 Prozent (2. August) – die Fed ging in den USA sogar noch weiter, dort beträgt der Leitzins 5,50 Prozent.
Holzinger: Angebot der Banken an Kreditnehmer "ist geradezu lächerlich"
Das jüngste Angebot der Banken an die Kreditnehmer, Mahnspesen und Verzugszinsen befristet auszusetzen, „ist geradezu lächerlich“ sagt Holzinger. „Aber auch die Einladung, mit der Bank individuelle Lösungen zu finden, ist zuweilen eine Art gefährliche Drohung.“
Der VSV bietet folgende Lösungsansätze an:
1) Verlängerung der Verjährungsfrist für Schadenersatz aus falscher Beratung bei langlaufenden Krediten oder Veranlagungen: „Der Oberste Gerichtshof hat den Beginn der dreijährigen Verjährungsfrist für Schadenersatz in solchen Fällen von eklatanter Falschberatung mit Vertragsabschluss angenommen. Diese Kreditnehmer hätten daher heute keine Chance mehr, die Bank in die Haftung zu nehmen“, erklärt Peter Kolba, Chefjurist und Obfrau-Stellvertreter des VSV. „Wenn daher der Gesetzgeber rückwirkend eingreift, dann sollte die Verjährungsfrist von drei auf 30 Jahre verlängert werden. Dann kann man statt staatlicher Zuschüsse an Banken die Verursacher direkt zur Kasse bitten“, sagt Kolba.
2) Härtefall-Fonds für bestehende Kredite: „Den betroffenen Kreditnehmern sollte rasch geholfen werden. Daher mögen die Banken einen solchen Fonds dotieren und daraus sollten jene Kreditnehmer vorrangig unterstützt werden, die von den Banken evident falsch beraten wurden und – mangels Rechtsschutzversicherung – sich auch eine gerichtliche Klärung nicht leisten können“, fordert Holzinger.
3) Transparente Kosten- und Provisions-Offenlegung bei Geldanlage-Produkten: „Die falschen Beratungen durch Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister waren und sind provisionsgetrieben. So konnte ein Berater des AWD vor 2008, bei Vermittlung eines Fremdwährungskredits samt Tilgungsträgern über 150.000 Euro, innerhalb weniger Stunden 3000 Euro Provision erwirtschaften“, sieht Peter Kolba eine Ursache für Fehlberatungen.
Kommentare
Es ginge auch sachlich! Ein mir bekanntes Reailitätenbüro berät die potentiellen Kunden sehr kompetent
a) Einkommenssituation ?
b) Tilgungsrate
c) Was würde passieren wenn sich die Einkommenssituation
gravierend ändern würde?
Wenn diese Fragen beantwortet werden können, haben beide Seiten ein gutes Gefühl, die Situation zu bewältigen, auch wenn sich einige Parameter (Zinsen) ändern.
Also vielleicht liege ich da falsch, aber jeder kann sich entscheiden ob er einen variabel oder einen fixen Kredit haben möchte. Bei einem variablen Kredit muss man damit rechnen, das die Zinsen steigen. Wenn man das Risiko nicht möchte, kann man einen fixen Zinssatz wählen. Wo genau ist jetzt eigentlich das Problem?
Negativ Zinsen wurden auch nicht gerechnet. Das sollte man denen jetzt abziehen…..
Das Zinsdebakel hat seine Ursache in der fehlenden Bildung.
Wenn sich jemand von der damals aktuellen Nullzinspolitik und den daraus resultierenden niedrigen Kreditzinsen hat verleiten lassen ein langfristiges Projekt mit kurzfristig zur Verfügung stehenden Konditionen zu finanzieren war/ist dieser ganz einfach dumm.
Nach der Konvertierung in einen Eurokredit hat mir die Generali Bank einen Fixzins verwehrt, ich hatte also gar keine Wahl
Aber komischerweise haben die Leute immer noch Geld übrig um in der Welt herumzufliegen.
Bank Austria wirbt fleißig für variable Kredite. Fixzins gibt es wohl nicht mehr.
“Steigende Kreditzinsen setzen Kreditnehmern zu”
Na, bumm – was für eine Erkenntnis! Was täten wir nur, wenn nicht so brillante Experten hätten, die sogar auf eine Binsenweisheit erst draufkommen müssen. Nächstens kommen sogar noch eine drauf, dass das Essen mehr kostet, wenn die Lebensmittel teurer werden… 😉
Zuerst freiwillig weil ein bisschen günstiger die variable Zinsvariante wählen, damit viele Jahre gutes Geld machen und eine super Wertsteigerung des jeweiligen Objektes erzielen, aber dann wenn sich die Zinssituation ins negative verändern sofort um Hilfe schreien.
Das komische dabei ist das Vorgehen der Spö, die sofort diesen Leuten mit Gesetzesänderungen und Steuergeldern beistehen will.
Das nennt man dann wohl staatlich finanzierten Stimmenkauf, wenn ich nicht irre.
Aber so sind’s halt unser Sozis.
Also so einfach wie viele hier schreiben ist es nicht immer. Nicht immer sind die Kreditnehmer schuld !
In unserem Fall haben wir 2013 einen Kredit abgeschlossen. Das war noch bevor der Zinsfall begonnen hat. Wir hatten damit wir nicht überrascht werden, natürlich fix abgeschlossen obwohl teurer. Leider waren nur max. 10 Jahre möglich. Die ganze Zeit wo nun die Zinsen gefallen sind haben wir mehr gezahlt als wenn wir variabel gehabt hätten. Von den ganzen Zinssenkungen haben wir 0,0 profitiert. Und genau nächstes Jahr wo unsere Fixzinsphase ausläuft, ist der Variablezinssatz am Höhepunkt 🙁
Wir haben wenigstens einen Zinsdeckel mit 6% (wir haben 3 Monats Euribor mit 1,5 % Aufschlag) aber auch das sind nun monatliche 400 Euro mehr als in der fixverzinsten Phase 🙁
So und was haben wir nun falsch gemacht?
Das Ganze stellt sich für mich wie folgt dar, Viele Leute haben die freie Entscheidung getroffen einen variablen Zunsatz zu wählen und damit gutes Geld gemacht und eine super Wertsteigerung ihrer Objekte erzielt.
Jetzt wo sich die Zinssituation geändert hat, haben sie es gewollt oder ungewollt verabsäumt bei der ersten Lightzinserhöhung deg EZB ihre Zinsvariante auf einen Fixzinsssatz zu ändern.
Und geht es nach der Spö soll jetzt der Steuerzahler für diese zweimalige frei Entscheidung vieler Kreditenehmer die Kosten übernehmen.
Das nenne ich Stimmenkauf mit Steuergeldern..
Liebe Karin!
Sie haben nichts falsch gemacht. Sie sind ein Opfer der EZB-Geldpolitik.
Die Zinsen wurden künstlich niedergehalten, damit über die EZB die PIGS-Staaten finanziert werden konnten.
Die EZB hat eine riesige Blase aufgebaut, die nicht mehr zu halten ist und nur deshalb haben sie die Zinsen ein wenig erhöht. Das dicke Ende kommt da noch, den alleine der Anleihenmarkt ist eine riesige Blase. Ich warte nur mehr darauf, wenn die Banken diese Verluste realisieren müssen und sie in den Büchern auftauchen. Schätze, da gehen dann Banken reihenweise in Konkurs. Ebenso eine inflationäre Anzahl an Zombie-Unternehmen, die sich nur mit den günstigen Krediten über Wasser gehalten haben und jetzt ebenfalls in Konkurs gehen werden; da werden dann auch gesunde Unternehmen mitgerissen.
Die Gier is a Luder
Bei Immobilienfinanzierungen gab es vor ca. 4 Jahren die Wahl, 1,25 % fix auf 15 Jahre oder 1 % variabel
Die Differenz von 0,25 % ist so marginal, aber es war dann doch diese Variante für ca. 50 % der Kreditnehmer “zu teuer”
Wow, welche herausragende Erkenntniss! Was hat diese Studie wohl wieder gekostet? Wie sind wirklich nur mehr von Idioten umzingelt! Diese Analyse schaft jeder Volksschüler!
Variable Kreditzinsvertrag aufgenommen?
Selber Schuld.
Und diejenige, die schon länger so einen variablen Vertrag haben, haben die letzten Jahre ohnehin davon schon profitiert (und alle anderen ausgelacht, die einen Fixzins-Vertrag abgeschlossen haben).
Hoffe, für diesen variablen Personenkreis, dass sie Vorsorge (Rücklage aus der Ersparnis gegenüber den Fixzinsverträgen) für die Zeiten höherer Kreditzinsen getroffen.
Wie auch immer: keinerlei staatlicher Unterstützung wert.
Ah ja,jetzt sind wieder die anderen Schuld.Aber immer schön vom Pool zuhause ein paar Fotos Posten,damit die Neidgesellschaft noch mehr neidig wird.
Wer alles auf Pump finanziert,der muss sich auch im klaren sein,das dies nur geborgte Geld ist und er es zurückzahlen muss.
Wer das Risiko mit variablen Zinsen eingegangen ist,der hat halt Pech gehabt.Was ist im Gegenzug mit Leuten die Geld auf der Seite haben ? Die bekommen immer noch keine Zinsen.Macht Euch mal da nützlich.
Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen.
Im Prinzip sehen wir nur die Wiederholung des Fremdwährungskreditproblems.
Wer damals nicht verstanden hat, welche Risken ein frei beweglicher Wechselkurs als Basis einer Finanzierung bietet, der wird auch heute nicht verstehen, warum variable Zinsen so ein Risiko bieten.
Der sollte vielleicht gleich ganz von Kreditgeschäften ausgeschossen werden.
Irgendwelche Hilfsangebote oder Forderungen können nicht die Lösung sein, denn die wälzen das Problem nur entweder weiter oder an den Staat ab.
Wirtschaftskenntnisse am Beginn der Karriere wäre hilfreicher gewesen als jetzt Probleme abzuwälzen.
Aber woher nehmen, wenn doch unsere Politiker so stolz auf ihre eigene fehlende Bildung sind.
Die zeigen ja gerade vor, daß man dumm besser lebt.
Es hat Perioden gegeben in denen sich jeder Kreditnehmer alle 10 Finger abgeschleckt hätte für einen 6%er!!! Andere Kredite liefen mit bis zu 13% Damals war die Eigenleistung entsprechend…. Variable Zinsen ist Casino, und da hilft dir bei Verlust auch niemand!!! Aber die oberintelligenten und sich schimpfenden Interessensvertreter haben wieder eine Sau die sie durchs Dorf treiben können bevor sie hinter dem staubigen Schreibtisch vergammeln!
Wer so blöd (und gierig) war, varibale Kreditzinsen zu wählen, ist selbst schuld.
Dieser Billig Geld Irrsinn hat dafür gesorgt das sich viele Anlegerwohnungen zugelegt haben und dadurch wurden die Wohnungspreise hoch getrieben !
Gibt es diesen unnötigen Verein noch immer,?
Oje, das wird düster für viele Kreditzurückzahler!
“Ein Wohnhaussanierungs-Kredit, der 2019 nur variabel angeboten wurde, sei zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme mit durchschnittlich 1,3 Prozent p.a. verzinst gewesen; heute liegt der Zinssatz bei 5,3 Prozent.”. Uijeh jetzt soll man jene, die in Betongold investiert haben, um billig Wertsteigerungen zu realisieren, bemitleiden? Bei 7,5% Inflation sind 5,3% Zinsen ein Geschenk. Was kommt als Nächstes- Arme, die auf Kredit spekulieren und zum Trost Dividenden bekommen?
Ich habe wenig Mitleid mit Leuten, die Kredite für langfristige Investitionen zu variablen Zinsen, nur weil sie günstig waren, aufgenommen haben.
Ich kann mich noch gut an die Jammerei erinnern, als dasselbe Spielchen mit Fremdwährungskrediten schief ging. Da wurden die Leute mit Fixzinsen ausgelacht, weil sie “so deppat” waren und höhere Raten bezahlten. Als die Zinsen hinaufgingen, da setzte dann das große Jammern ein.
Variable Zinsen sind wie Roulette im Kasino; es ist ein Spiel und wer sich darauf einlässt, der muss auch mit den Konsequenzen leben.
Aber jetzt lachen wieder alle die einen Schweizer Kredit haben.