Zuletzt berichtete die Münchner Abendzeitung über die Empörung im Bayerischen Flüchtlingsrat wegen der Praktiken der deutschen Bundespolizei.  Demnach sollen an den Grenzen des Freistaates zur Republik Österreich nur im vergangenen Jahr 16.675 Flüchtlinge abgewiesen worden sein.

68 Prozent von ihnen – so die Abendzeitung – stammen aus einem der 15 Asylherkunftsländern, die überwiegende Mehrheit aus Syrien und Afghanistan. Über 11.000 Migranten insgesamt wurde also der Zutritt nach Deutschland verwehr.

Das deckt sich in etwa mit Zahlen aus dem Bund, die von der Frankfurter Rundschau zu dem Thema veröffentlicht wurden. Laut Beantwortung einer Anfrage im Deutschen Bundestag seien im vergangenen Jahr etwa 15.000 Manschen durch die Bundespolizei nach Österreich zurückgeschoben worden. Mehr als 10.000 sollen demnach aus Syrien und Afghanistan stammen.

NGOs hegen Zweifel

Die Bundespolizei, die neben der Bayerischen Grenzpolizei, den Freistaat inzwischen fast abschottet, sieht sich mit dem Vorwurf illegaler Pushbacks konfrontiert. Die Flüchtlinge würden ohne ihr Einverständnis und gegen ihren Willen zurückgewiesen. Dem widersprach die Polizeiführung jüngst mehrfach. Nach Österreich zurückgeschoben würden lediglich Personen, die in Deutschland keinen Asylantrag stellen wollten.

Ist das glaubwürdig? 10.000 Syrer und Afghanen, die eigens nach Deutschland kamen, dort gute Chancen auf ein Bleiberecht und vielfach sogar bereits Verwandtschaft haben, sollen aus freien Stücken auf Asyl verzichtet haben. Vertreter einschlägiger NGO’s hegen Zweifel, sprechen sogar von einem “System” der Bundespolizei.

Tatsächlich gibt es Berichte von Betroffenen, die schildern, dass sie sehr wohl um Asyl gebeten hätten, jedoch von der Polizei unter Drohungen einfach in einen Zug Richtung Österreich gesetzt oder einfach hinter der Grenze ausgesetzt worden sein sollen.