“Sobotka am Ende”, “Schmid am Ende?”, “Das Ende der Champions-League?”, “Netanjahu am Ende?” – die Frage nach dem Ende kam bei den Texten der streitbaren “Zackzack”-Crew recht häufig vor. Jetzt legt ein aufgetauchter Kaufvertrag die Frage nach dem Ende des ultralinken Blogs von Peter Pilz nahe: Um nur einen Euro verkaufte die Bildungsakademie des Liste-Jetzt-Gründers Pilz, der “Bildungsverein – Offene Gesellschaft”, die Website an den politisch gescheiterten Liste-Jetzt-Gründer Peter Pilz und seine “Zack Media GmbH”. Praktischerweise sind Verkäufer und Käufer an der selben Adresse an der Wiener Gumpendorferstraße zu finden.

Der Zweck dieser Übung ist noch nicht ganz klar, aber es finden sich dazu einige Hinweise im Kaufvertrag. So steht in dem Papier zu lesen, dass sich “in wirtschaftlicher Hinsicht der Betrieb von ,zackzack.at’ als defizitär erweist”. Und: “Die für einen Weiterbetrieb von ,zackzack.at’ entsprechend dem bisherigen Geschäftsmodell erforderlichen Ressourcen der Verkäuferin werden in absehbarer Zeit erschöpft sein.”

Zackige Krise: Millionenhohe Prozesskosten drohen

Bekanntlich blieben der Liste-Jetzt Parteiakademie nach dem Ende der Fraktion noch mehr als 1,4 Millionen Euro – davon soll bisher ein großer Teil in das Pilzsche Medien-Experiment geflossen sein, was für Kritik seitens der anderen Parteien gesorgt hat. Da nun offen ausgesprochen wird, dass diese Mittel erschöpft wären, soll nun offenbar eine neue Eigentümerstruktur in der zackigen Finanzkrise helfen: Die Liste-Jetzt-Parteiakademie (bisher 51 % an “zackzack.at” beteiligt) zieht sich vermutlich deshalb aus dem Medienprojekt zurück, damit der “Bildungsverein – Offene Gesellschaft” und dessen Mitglieder nicht mehr für die hohen, vermutlich fälligen Prozesskosten und Entschädigungszahlungen haften sollen.

Dazu ein Zitat aus dem Kaufvertrag: “Hinsichtlich der Zivilverfahren werden sich die Verkäuferin und die Käuferin nach besten Kräften bemühen, die Zustimmung des jeweiligen Prozessgegners zum Eintritt der Käuferin anstelle der Verkäuferin als Hauptpartei des jeweiligen Zivilverfahrens zu erlangen.”

Aus dem Kaufvertrag, der Kaufpreis wurde mit einem Euro festgelegt.

Gudenus und Glatz-Kremsner klagten "zackzack.at"

Tatsächlich könnten die aus aktuellen Prozessen nach “zackzack.at”-Berichten drohenden Kosten existenzgefährdend sein, wie eine Aufstellung im Firmenbuch belegt:  Bei einem Strafverfahren, das Johann Gudenus gegen “zackzack.at” führen lässt, liegt der Streitwert bei 35.000 Euro. Bei einem Verfahren der “Avcon Jet” wird ein Streitwert von 19.500 Euro genannt. Und bei dem Zivilverfahren der Ex-Casag-Managerin Bettina Glatz-Kremsner gegen “zackzack.at” belastet nicht nur der Streitwert (38.000 Euro), sondern auch das Kostenrisiko der möglichen Entgegnungsverpflichtungen Pilz und seine Crew – bis zu 918.395 Euro wären fällig, falls die Kanzlei Lansky dieses Verfahren für Glatz-Kremsner gewinnt. Insgesamt verursachte die “zackzack.at”-Berichterstattung somit mögliche Kosten von mehr als einer Million Euro.

Aggressiv, nicht nur gegen Politiker, sondern auch gegen andere Journalisten: der Blog von Pilz.

Haften bei einer "zackzack"-Pleite auch die Mitarbeiter?

Bei der Aufstellung der noch vorhandenen Werte bei “zackzack.at” war man sehr genau: So ist jetzt bekannt, dass die Links-Blogger auf einem Tagesbett “Cleopatra” um 840 Euro  zwischen ihren Attacken gegen Kurz, Schmid, Sobotka und Strache etwas rasteten und sich von einem “Jura Kaffeevollautomaten inklusive Milchkühler” um 1168 Euro den Café Latte abholten.

Mit dem Wissen über den Kaufvertrag ist auch die nervöse Aggressivität der Mitarbeiter gegen echte Newsportale besser zu verstehen: Thomas Walach und Benjamin Weiser sind mit je sechs Prozent an der “Zack Media GmbH.” beteiligt. Für die beiden Schreiber ist zu hoffen, dass sie bei einer Millionen-Pleite nicht haften.

Natürlich wollte der eXXpress auch mit Peter Pilz, dem ehrenamtlichen Herausgeber des Links-Blogs, über die Faktenlage sprechen und darüber Auskunft einholen, wieviele Tage seine Gmbh. noch online sein werde. Der sonst recht wortreiche Ex-Grüne ließ die schriftliche eXXpress-Anfrage unbeantwortet.

Die aufgelisteten möglichen Kosten durch Gerichtsverfahren, die auf die "Zack Media Gmbh." zukommen könnten.
Spannend: Verkäufer und Käufer teilen sich eine Büroadresse . . . Pilz verweigerte dazu jede Transparenz.