Verena Altenberger ist eine wunderschöne Frau, die sich – wie so viele andere Frauen – nicht immer so schön fühlt oder gefühlt hat, wie sie tatsächlich ist. Das erzählt die 33-jährige Schauspielerin, die beiden Salzburger Festspielen bald als “Buhlschaft”, einer der wohl ikonischsten und sinnlichsten Frauenrollen die man sich hierzulande vorstellen kann, debütieren wird. Und das womöglich mit Glatze.

Was für viele unmöglich erscheint, will die engagierte Feministin nicht bestätigen, aber auch nicht ausschließen – weil es nichts zur Sache, oder besser, zur Weiblichkeit oder dem Frausein, tut: “Ich habe mich als Frau nicht mehr schön und sexy gefühlt“, erzählt Altenberger über ihre aktuelle Igelfrisur, der eine Filmrolle zugrunde liegt. Für die Rolle einer Krebskranken gab sie alles, und ließ sich eine Glatze scheren. Und dass sie dieser Look nun kurz bevor sie in die ganz andere, neue Rolle der Buhlschaft schlüpft, nicht an der Verkörperung einer “Vollblutfrau” hindern wird, stellt sie nur zu gerne klar: “Was mir wichtig ist, ist, dass die Debatte vom Tisch ist, dass ich fix mit Perücke spiele. Alle sind davon ausgegangen, dass die Buhlschaft lange Haare haben muss“, erläutert die Schauspielerin am Sonntag in der jüngsten Ausgabe des Ö3-Formats “Frühstück bei mir” mit Claudia Stöckl.

Auch wenn die Debatte vom Tisch sein sollte, zur Diskussion einer Buhlschaft weg vom herkömmlichen Schönheitsideal angeregt zu haben bereut Altenberger überhaupt nicht – im Gegenteil: “Jetzt haben wir ausreichend debattiert, dass es auch anders sein kann. Und ich habe jetzt die Freiheit zu sagen: ‘Vielleicht macht es mir mit Perücke doch mehr Spaß. Dann spiele ich es mit Perücke.’ Für mich bedeutet Frau-Sein in der heutigen Zeit, dass man alles sein kann“, erklärt die wandelbare Schauspielerin, die auch lebt, was sie (ver-)spricht.

Denn im Gespräch mit Stöckl wird sie auch gefragt, was ihre erfolgreichsten Instagram-Postings waren – und die sind tatsächlich keine gephotoshoppten Hochglanz-Fotos, sondern ihre Glatze und ihr Bauch. Darum postete Altenberger am Sonntag die beiden Fotos mitsamt tiefgründiger Texte, die einen ganzen Ozean an Gefühlswelten hinter den Bildern offenbaren, erneut auf Instagram und erinnert Frauen jedes Alters und jeder Form daran, was wirklich zählt. Und das sind weder die Kilos auf der Waage, noch die Körbchengröße des BHs oder das Vorhanden- oder eben Nicht-Vorhandensein einer luxuriösen Wallemähne. Es ist alles und nichts davon, und alles dazwischen. Aber schauen und lesen Sie selbst.

Die komplette Folge “Frühstück bei mir” mit Verena Altenberger finden Sie im Ö3-Podcast hier zum Nachhören.