Dass Zoya Konowalowa eines natürlichen Todes gestorben ist, glauben offenbar auch die russischen Behörden nicht. Es ist der letzte Todesfall in einer langen Reihe mysteriöser Todesfälle, seit Putin vor bald zwei Jahre die völkerrechtswidriger Invasion in der Ukraine begonnen hat.

Konowalowas (Bild) eigener Sender spricht von Vergiftung.

Der eigene TV-Sender spricht von Vergiftung durch unbekannte Substanz

Diesmal hat es die Chefredakteurin der staatlichen TV- und Radiogesellschaft Kuban erwischt, eines wichtigen russischen Staatssenders erwischt. Zoya Konowalowa war in ihrem Schlafzimmer an der Seite ihres toten Ex-Mannes (52) entdeckt worden. Ein Sprecher des russischen Ermittlungskomitees, das die Todesfälle untersucht, hielt fest: „Bei der Untersuchung der Leichen wurden keine sichtbaren Verletzungen festgestellt“. In einem Bericht von Konowalowa eigenem Sender heißt es:  „Die vorläufige Todesursache ist eine Vergiftung durch eine unbekannte Substanz“.

Das Ehepaar hatte eine gemeinsame Tochter (15) und einen erwachsenen Sohn.

Konowalowa wurde an der Seite ihres ebenfalls toten Mannes gefunden.

Konowalowa soll niemals Drogen eingenommen haben

Im Haus der TV-Chefin in der Stadt Krasnodar soll das Stück einer Plastiktüte mit einer „pulverförmigen Substanz“ gefunden worden sein. Kollegen und Freunde der verstorbenen Journalisten bestreiten jedoch, dass diese jemals Drogen genommen habe.

Als die beiden Leichen entdeckt wurden, dürften sie bereits seit mindestens 24 Stunden tot gewesen sein. „Es wurden gerichtsmedizinische Untersuchungen veranlasst“, berichtet der Untersuchungsausschuss.

Die Kuban-Medienanstalt gehört zum riesigen staatlichen Fernseh- und Rundfunkunternehmen VGTRK, einer wichtigen Stütze im russischen Staatsfunk.

Anna Tsareva, 35, stellvertretende Chefredakteurin von Putins Liebslingszeitung, wurde ebenfalls im vergangenen Monat tot aufgefunden.

Immer mehr merkwürdige Todesfälle unter Journalisten

Seit Beginn der Ukraine-Invasion häufen sich merkwürdige Todesfälle. Im Falle einiger getöteter Oligarchen soll es schlicht um Geld gehen. Andererseits könnte auch die Ukraine Attentate auf verschiedene Personen verübt haben, die den russischen Einmarsch in der Ukraine unterstützen.

Vor kurzem wurde der russische Journalist Alexander Rybin an der Grenze zur Ukraine tot aufgefunden. Darüber hinaus war im vergangenen Monat Anna Zarewa (35), die stellvertretende Chefredakteurin von Putins Lieblingszeitung Komsomolskaja Prawda, tot in ihrer Wohnung in Moskau aufgefunden worden. Die Ermittlungen laufen noch. Dies geschah fast ein Jahr nach dem Tod ihres Chefs Wladimir Sungorkin (68): Der Chefredakteur und Generaldirektor der Komsomolskaja Prawda erlag einem „Herzinfarkt“, nachdem er zuvor Anzeichen von Erstickung gezeigt hatte. Auch sein Tod gilt als verdächtig.