Die Aktion von 50 Aktivisten im Juli 2021 war spektakulär. Sie blockierten die Zufahrt zum Logistikzentrum des Transportriesen DHL am Flughafen in Leipzig. Mitarbeiter der Post-Tochter kamen zu spät zur Arbeit, Flüge verspäteten sich, Anschlussflüge wurden verpasst.

Wenig später präsentierte die DHL den Klima-Chaoten ihre Schadenersatzansprüche in Form von Zivilklagen. Der Schaden habe 500.000 Euro betragen, 84.000 Euro machte der Logistik-Konzern in einem Musterverfahren gegen eine der Haupt-Aktivistinnen geltend.

80 Arbeitsstunden für das Klima waren zu viel

Allerdings scheint auch in der DHL-Führung ein grünes Herz zu schlagen. Die Manager schlugen vor Gericht einen Vergleich vor. Das Unternehmen würde auf die 84.000 Euro Schadenersatz verzichten, wenn sich die beklagte Klima-Kleberin im Gegenzug bereit erklären würde, 80 Arbeitsstunden in einem Aufforstungs- und Naturschutzbetrieb zu leisten. Sie sollte junge Bäume pflanzen. Ersatzweise wurde vorgeschlagen, 15 Euro pro Arbeitsstunde an das Aufforstungsunternehmen zu entrichten.

Doch aus dem Vergleich wird nichts. Die Aktivistin hat offenbar kein Interesse daran, ihre Freizeit für das Pflanzen von Bäumen zu opfern. Außerdem betonten die Anwälte, dass die Protestaktion vor dem DHL-Zentrum angemeldet worden sei und sich im zulässigen Rahmen bewegt habe.

Spätestens im Oktober will das Gericht jetzt nach dem geplatzten Deal entscheiden. Sollte die Klima-Kleberin den Prozess verlieren, werden wohl auch ihre Mitstreiter aus dem Juli 2021 vor Gericht gestellt.