Es brodelt bei den Italienern, und ausgerechnet jetzt heißt der Gegner wieder Nordmazedonien (heute, 20.45 Uhr). Jenem Gegner, der in ihren Köpfen böse Erinnerungen weckt. Das kleine Balkanland hat Italien aber schon mehrmals geärgert.

Besonders schmerzhaft war die 0:1-Heimniederlage in der jüngsten WM-Qualifikation, die Italien um die Teilnahme beim Turnier in Katar brachte. Heute benötigen die Azzurri im Stadio Olimpico von Rom jedenfalls einen Sieg, um mit den in der Gruppe zweitplatzierten Ukrainern an Punkten gleichzuziehen. Zum Abschluss der Quali am kommenden Montag steht das Gipfeltreffen mit den Osteuropäern in deren Ausweichquartier Leverkusen auf dem Programm. Spitzenreiter England hat dank fünf Siegen aus sechs Partien das EM-Ticket bereits gelöst.

Luciano Spalletti gab sich vor dem Wiedersehen mit Nordmazedonien betont gelassen. “Angst? Die treibt uns nur an.“ Dabei bekam Spalletti die nordmazedonische Unbeugsamkeit bereits zu spüren: Das 1:1 in Skopje im ersten Duell im September war sein Einstand als “Commissario Tecnico” der Nationalauswahl.

Schwierige Zeiten für die Azzurri

Noch haben die Italiener alles in den eigenen Händen. Außerdem gibt es auch noch die Möglichkeit zur Qualifikation über das Play-off der Nations League. Jedoch haben sich dunkle Wolken aufgetürmt: Europameister Roberto Mancini trainiert “aus persönlichen Gründen” plötzlich lieber Saudi-Arabien als sein Heimatland. Die beiden Nationalspieler Sandro Tonali und Nicolo Fagioli wurden wegen illegaler Wetten gesperrt. Der noch nicht sanktionierte Nicolo Zaniolo, der dritte Internationale im Bunde, soll gar aktiver Teil eines Glückspielrings sein.

Auf Spalletti lastet erheblicher Druck. Ein Sieg im ersten Spiel wäre im zweiten Spiel ein schöner Vorteil”, kommentierte er die Lage lakonisch. Trotz der schwierigen Lage hat Spalletti zwei Neulinge nominiert: Mittelfeldspieler Andrea Colpani (24) aus Monza und Verteidiger Andrea Cambiaso (23) von Juventus Turin.