Israel hat am zweiten Tag eines anhaltenden Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen eine Ausweitung seiner eigenen Angriffe angekündigt. Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ist am Dienstagabend ein Hochhaus zerstört worden. Das zwölfstöckige Haus im Stadtzentrum von Gaza, in dem sich auch mehrere Büros der radikalislamischen Hamas befanden, stürzte vollständig ein, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte zuvor angekündigt, die Angriffe auf das Palästinensergebiet als Reaktion auf massiven Raketenbeschuss zu verstärken. Militante Palästinenser haben innerhalb eines Tages rund 480 Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert. Davon wurden rund 200 abgefangen und 150 schlugen beim Start fehl, wie das israelische Militär am Dienstagabend mitteilte.

Die Armee geht aufgrund der Intensivierung der Raketenangriffe durch die im Gazastreifen herrschende, islamistische Hamas sowie die militante Gruppe Islamischer Jihad von einer Zuspitzung des Gaza-Konflikts aus.

Israel antwortete mit verstärkten Angriffen

Das israelische Militär reagierte auf die hundertfachen Angriffe aus dem Gazastreifen mit Dutzenden Luftangriffen auf Ziele in dem Küstengebiet direkt am Mittelmeer. Auf beiden Seiten gab es Tote. Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hatte sich seit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan Mitte April zugespitzt, der eXXpress berichtete.

Iyad Fathi Faik Sharir, Kommandant der Hamas, wurde getötet

“Wir töteten gerade den Kommandanten der Hamas Panzerabwehrraketen-Einheit, Iyad Fathi Faik Shari. Er war verantwortlich für die Panzerabwehrraketen-Angriffe auf Israel. Unsere Flugzeuge fliegen derzeit Angriffe gegen zusätzliche Terrorziele in Gaza”, twitterten die “Israel Defense Forces”

Nach Angaben des Militärsprechers Jonathan Conricus würden die Raketen inzwischen auch auf weiter entfernte Orte im Norden des Küstengebiets abgefeuert. Nach Darstellung des Sprechers wurden bisher mindestens 20 Mitglieder der beiden Organisationen getötet, darunter hochrangige Vertreter. Zudem seien mehr als 150 Vorrichtungen zum Abschuss von Raketen attackiert worden. Laut Conricus wurden viele von diesen in Gebieten stationiert, in denen Zivilisten wohnen. Zivile Opfer könnten daher nicht ausgeschlossen werden, auch wenn sich die Armee darum sehr bemühe.

In der Stadt Holon ist am Dienstagabend eine Rakete aus Gaza in einen Bus eingeschlagen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Drei Personen mussten ins Krankenhaus gebracht werden, darunter ein 5-jähriges Mädchen, berichtet “Israel in Österreich”.