Mykhailo Samus, der Direktor eines militärischen Think-Tanks in Lemberg, und Andriy Klymenko, der Herausgeber der “Black Sea News” und die ukrainische Zeitung “Defence Express” warnten bereits, dass die “Moskwa” bei ihrem Untergang im Schwarzen Meer Atomwaffen an Bord gehabt haben könnte:  nämlich mindestens zwei Nuklearsprengköpfe für die “P-1000”-Lenkwaffen, für die sogenannten “Flugzeugträger-Killer”. Diese “P-1000”-Raketen haben eine Maximalreichweite von 700 Kilometern und wurden für Angriffe auf US-Flugzeugträger konzipiert.

Bisher schweig der Kreml zu dieser enormen Bedrohung der gesamten Schwarzmeer-Region – auch gibt es keine Meldung über Bergungsversuche. Somit bleibt eine der wichtigsten Fragen: Wie groß ist die Gefahr eines Strahlungsaustritts? Immerhin gab es beim Einschlag der ukrainischen “Neptun”-Raketen gewaltige Explosionen an Bord der “Moskwa” …

Verlor das Flaggschiff der Schwarzmeer-Flotte: Wladimir Putin

Kapitän der "Moskwa" tot - und keine News zur Besatzung

Die zweite große Frage: Was wurde aus der Besatzung der “Moskwa”? Zwischen 500 bis 610 Seeleute waren zum Zeitpunkt des Raketenangriffs auf dem Lenkwaffenkreuzer. Erstes Meldungen in türkischen Medien sprachen von 54 Geretteten – dann kamen keine weiteren Informationen mehr.

Falls sich tatsächlich fast alle Besatzungsmitglieder retten konnten, hätte dies vermutlich das russische Verteidigungsministerium bereits samt Beweisbilder veröffentlicht. Das Schweigen der offiziellen russischen Behörden sagt deshalb viel. Bestätigt wurde bereits: Anton Kuprin, der Kapitän der “Moskwa”, soll mit dem gewaltigen Kriegsschiff untergegangen sein.

Ging mit dem Lenkwaffenkreuzer unter: Kapitän Anton Kuprin

Putin könnte mit Angriff auf Kiews Regierungsviertel kontern

Und noch eine Frage beschäftigt nun internationale Militärexperten: Wie wird nun der Präsident der Russischen Föderation auf dieses harten Schlag der Ukrainer reagieren? Aktuell wird am ehesten für möglich gehalten, dass die russischen Streitkräfte bei einem Vergeltungsschlag mit “Kalibr”-Marschflugkörpern und “Kinschall”-Hyperschall-Raketen direkt den Regierungssitz des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew angreifen.

Die “Kinschal” wird von Kampfjets des Typs MiG-31 in großer Höhe abgeworfen. Erst in sicherer Entfernung vom Flugzeug zündet das eigene Raketentriebwerk. Es trägt die bis zu 6100 km/h schnelle Kinschal” bis zu 20 Kilometer in die Höhe und dann hinab zum Ziel. Beim Start von einer MiG-31 hat das Waffensystem nach russischen Angaben eine Reichweite von bis zu 2000 Kilometern.

Außerdem wird bereits für die nächsten Stunden die Großoffensive der russischen Armee im Donbass-Gebiet im Osten der Ukraine erwartet – beginnend mit einem gewaltigen Feuerschlag von Geschützen und Mehrfachraketenwerfern.

Im Web wird mit Retouchen wie bei den Sowjets auf den Untergang von Putins Lenkwaffenkreuzer reagiert
Für die Ukraine ist die Versenkung der "Moskwa" ein großer militärischer Erfolg.
Die "Moskwa": Von diesem Schiff aus wurden auch ukrainische Städte mit Lenkwaffen beschossen.