Getreu dem Motto “besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen” stellt sich das österreichische Bundesheer angesichts der aktuellen weltpolitischen Ereignisse auf einen weitreichenden Umstrukturierungsprozess ein. Neben der Anpassung auf aktuelle Gefahren basiere diese Entscheidung auch auf dem Hintergrund zahlreicher Pensionsabgänge in den kommenden Jahren, wie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner in einer Aussendung erklärt.

“Die Analyse des Generalstabs zum Risikobild 2030 bestätigt, dass die militärische Landesverteidigung Österreichs aufgrund vielfältiger Gefahren mehr denn je gefordert ist und daher ein moderneres Bundesheer verlangt wird”, so die Verteidigungsministerin und erklärt weiter, dass diese sicherheitspolitische Erkenntnis weitreichende Maßnahmen erforderlich mache.

Vielfältige Gefahren

Man wolle demnach “hin zu einer insgesamt schlankeren, nachhaltigen und schnelleren Führungsstruktur des Österreichischen Bundesheeres und in der Zentralstelle”.

Weiter heißt es: “Das Ziel der Reorganisation der Zentralstelle sowie der Kommanden der oberen militärischen Führung ist die Optimierung der militärischen Planungs- und Führungsstrukturen, die Fokussierung der Zentralstelle auf strategische Aufgaben sowie auf Aufgaben der allgemeinen staatlichen Verwaltung.” Aufgabenfelder sollen demnach zusammengeführt werden.

Pensionsabgänge machen Änderungen erforderlich

Neben der brisanten militärischen Lage in der gesamten EU, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, wird das Bundesheer die angekündigten Umstrukturierungen auch aufgrund „signifikanter Pensionsabgänge“ durchführen, die in den kommenden Jahren in den eigenen Reihen zu erwarten sind. Daraus resultiert eine „Verschlankung“ der Zentralstelle. Tanner gibt bekannt, dass die Organisationsspitze des Bundesheers im Ministerium angesiedelt werden wird. 

„Diese Änderung der Heeresorganisation stellt einen Paradigmenwechsel in der Entwicklung des Bundesheeres dar, denn es handelt sich damit nicht nur um die größte Reform seit 30 Jahren, sondern um die erste Reform für die Truppe und nicht der Truppe. Langfristig wird die Verwaltung damit schlanker, schneller und agiler und vor allem die Truppe gestärkt,“ so die türkise Ministerin. Insgesamt soll mit der Neustrukturierung in der Führung des Bundesheeres die unbedingt notwendige Sicherheit der Bevölkerung weiterhin gewährleistet werden.