Die Regierung in Bern führt der schwarz-grünen Koalition in Wien wieder einmal vor, wie eine tatsächlich ernst zu nehmende bewaffnete Neutralität aussieht: Das Verteidigungsdepartement von Viola Amherd (60) gab jetzt das grüne Licht für die Vertragsunterzeichnung für den Ankauf der 36 US-Kampfjets, Rüstungschef Martin Sonderegger und Projektleiter Darko Savic haben am Montagnachmittag den Vertrag mit den Amerikanern unterschrieben.

Zur Erinnerung: Österreich betreibt 15 Eurofighter, die bereits in die Jahre gekommen sind und die dringend ein Modernisierungspaket nötig hätten. Für Einsätze wichtige technische Vorgaben wurden vom damaligen Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) gestrichen, um eine weitere Preisreduktion vorweisen zu können.

Fliegt ab 2027 bei den Nachbarn: die F-35A

Gegengeschäfte im Wert von drei Milliarden Euro

Die Kosten für den Schweizer Jet-Deal summieren sich auf 6,2 Milliarden Euro. Der Preis ist von den USA vertraglich garantiert. Die Flugzeuge sollen ab 2027 binnen drei Jahren ausgeliefert werden. Ersetzt werden dabei die älteren F/A-18 Hornets und F-5 Tigers.

Gleichzeitig zum Beschaffungsvertrag wurde die Offsetvereinbarung mit Hersteller Lockheed Martin unterschrieben. Basierend auf dieser Vereinbarung kann der Kampfjet-Hersteller mit der Schweizer Industrie Geschäfte machen, die die Beschaffungskosten ausgleichen. 2,9 Milliarden Franken (drei Milliarden Euro) sollen so an Schweizer Firmen fließen.

Wann die Bundesregierung in Österreich beschließt, doch – wie bereits versprochen – mehr Geld in die Modernisierung der Luftstreitkräfte zu investieren, ist noch unklar.

Bräuchten ein Modernisierungspaket: Österreichs Eurofighter