Der Oberrabbiner der Ukraine Moshe Reuven Azman und sein Team gerieten am Donnerstag in der Stadt Kherson unter russischen Beschuss. Der Rabbi war von Kiew nach Kherson gefahren, um bei der Evakuierung der überfluteten Gebiete entlang des Flusses Dnipro zu helfen.

Auf dem Video, das Rabbi Azman am Donnerstag auf seinem Twitter-Account gepostet hat, ist zu sehen, wie er bei seinen englischsprachigen Ausführungen plötzlich zu Boden gehen muss – vermutlich wegen eines Granaten-Einschlags in der Nähe.

Vor der Kamera hatte er über die Bereitstellung eines Spezialfahrzeugs zur Evakuierung der überschwemmten Gebiete nach der Sprengung des Kachowka-Damms gesprochen. Zum russischen Beschuss schrieb der Rabbiner auf Twitter: “Wie durch ein Wunder überlebt. Details später.”

Rabbi Azman: "Entnazifizierung" der Ukraine ist ein "Blödsinn"

In einem Interview mit der “Deutschen Welle” im Vorjahr hatte Rabbi Azman die Begründung von Kreml-Chef Wladimir Putin für die russische Invasion, wonach er die Ukraine “entnazifizieren” wolle, offen in Frage gestellt:

“Gegen wen richtet sich denn die “Entnazifizierung”? Gegen den Präsidenten Selenskyj, der Jude ist? Oder gegen den Oppositionschef Rabinowitsch (jüdischer Name; Anm.)? Diesen Blödsinn kann nur jemand glauben, der der Gehirnwäsche des Fernsehens glaubt, welches allerlei Unsinn verbreitet. In der Ukraine gibt es überhaupt gar keinen Nazismus, nicht einmal nationalistische Parteien sind ins Parlament eingezogen. Kein normaler Mensch glaubt diese Spinnereien. Moskau braucht einfach einen Vorwand, um seine imperialen Ambitionen zu befriedigen.”

Kurz vor dem Einschlag einer Granate
Nach dem Einschlag der Granate