Red Bull Salzburg steigt erstmals im Kalenderjahr 2023 wieder ins europäische Geschäft ein. Die Mannschaft von Matthias Jaissle trifft in der Zwischenrunde der Europa League auf AS Roma. Dabei gehen die Mozartstädter als klarer Außenseiter in dieses Duell. Trainer Matthias Jaissle setzt gegen das Ensemble von Jose Mourinho auf die Energie der Heimfans. Das Stadion ist mit 29.520 Zuschauern ausverkauft. “Wir werden versuchen, eine Überraschung herbeizuführen”, sagte der Deutsche.

Der Cheftrainer der Salzburger ist sich der Tatsache bewusst, dass man sich im Gegensatz zum Ligaalltag nicht in der Favoritenrolle befindet. “Es ist so, dass wir dieses Druckgefühl nicht haben”, erklärte Jaissle. Er könne internationale Abende daher ein wenig mehr genießen. Die Entscheidung über den Einzug ins Europa-League-Achtelfinale, das die Salzburger seit 2019 nicht erreicht haben, fällt nächsten Donnerstag (23. Februar, 21.00 Uhr) in Rom. Jaissle: “Wir wollen in beiden Spielen sehr, sehr mutig auftreten. Aber es ist eine absolute Challenge für uns, hier zu bestehen.”

Das hat auch mit dem Trainer des Gegners zu tun. “Wenn ein Trainerkollege am Seitenrand steht, der einer der weltbesten ist, ist es natürlich etwas Besonderes”, sagte Jaissle über Mourinho. “Ich habe unglaublichen Respekt vor seiner Karriere. Was er erreicht hat, ist schon einzigartig.” Der Portugiese gewann als einziger Trainer alle drei Europacup-Bewerbe, im Vorjahr mit der Roma erstmals die Conference League. Dazu kommen unter anderem drei Meistertitel in England mit Chelsea, zwei in Italien mit Inter Mailand und einer in Spanien mit Real Madrid.

Jaissle beeindruckt von Mourinhos Titelsammlung

Jaissle war beeindruckt von der Titelsammlung von Jose Mourinho. “Da würde ich nicht nein sagen, wenn das am Ende meiner Karriere auch mal herausspringt”, versicherte der Salzburg-Trainer (34) mit einem Lächeln. Zudem sei es herausragend, wie der Startrainer seine Mannschaften einstelle. Der Fußball, für den Mourinho stehe, sei keineswegs nur defensiv. Jaissle warnte etwa vor dem mutigen Verteidigungsverhalten der Außenspieler, die in Romas 3-4-2-1-System mitunter hoch pressen.

“Wir müssen in allen Phasen hellwach sein, um sie bestmöglich zu verteidigen und die wenigen Chancen, die uns die Roma bietet, auch eiskalt auszunutzen”, forderte der Salzburg-Trainer. Man wolle den italienischen Tabellenvierten möglichst weit vom eigenen Tor weghalten. “Wichtig ist, dass hier bei voller Hütte eine geile Energie herrscht, um sie ihre Muster gar nicht auf den Platz bringen zu lassen.” Auch Standardsituationen, bei denen die Italiener gefährlich sind, sollen tunlichst vermieden werden.

Im Gegensatz zu Jaissles Darstellung sind die Römer für die Buchmacher allerdings nur leichter Favorit. Salzburg hat lediglich eines seiner vergangenen acht Europacup-Heimspiele verloren – zuletzt Ende Oktober in der Champions League gegen Chelsea (1:2). Die Römer können allerdings ihrerseits auf eine starke Auswärtsbilanz verweisen: In den jüngsten 24 Europacup-Spielen in der Fremde haben sie immer zumindest ein Tor erzielt.

Im Kader der Italiener wird auch Georginio Wijnaldum. Der Ex-Liverpool-Star feierte bei der Liga-Generalprobe gegen Lecce (1:1) sein Comeback, nachdem er zuvor sechs Monate wegen eines Schienbeinbruchs fehle. Doch Wijnaldum wird definitiv nicht in der Startformation stehen. Mourinho wird in der Offensive wohl neben Weltmeister Paulo Dybala erneut auf Kapitän Lorenz Pellegrini und Mittelstürmer Tammy Abraham setzen. Im zentralen Mittelfeld werden Nemanja Matic und Bryan Cristance auflaufen.

Auch bei Salzburg dürfte es nur wenige Veränderungen geben. Alle Stammspieler meldeten sich fit. Zudem gab Stürmer Fernando nach fünf Monaten Pause wegen einer Oberschenkelverletzung mit zwei Toren in der Liga gegen Austria Lustenau (4:0) ein gelungenes Startelf-Comeback. “Ich bin froh, dass er wieder zurück ist”, sagte Offensivstar Noah Okafor über seinen Sturmkollegen. “Wir sind beide schnelle Spieler, die gerne in die Tiefe gehen.” So könne man sich diese Aufgabe gut aufteilen.