Der Grund: Österreich könnten sonst zusätzlich massive Lücken bei den herkömmlichen Immunisierungen drohen. Davor warnten am Mittwoch Experten aus Anlass des Österreichischen Impftages bei einer Online-Pressekonferenz. “Es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt zu warten. Das ist eine sehr schlechte Wahl. Wir benötigen (gegen Covid-19; Anm.) nicht nur den dritten Stich. Die Menschen, die sich bisher nicht impfen haben lassen, sollten weiterhin mit der Impfserie beginnen”, erklärte die Wiener Vakzinologin Ursula Wiedermann-Schmidt (MedUni Wien). Auch alle bisher vorhandenen Covid-19-Vakzine seien “Totimpfstoffe”, weil sie keine vermehrungsfähigen Erreger enthielten, betonte die Expertin.

"Dramatischer Abfall der Impfungen"

Es ging aber  nicht nur um das Thema Covid-19. Beim Österreichischen Impftag unter dem Generalmotto “Ein Jahr Corona-Impfungen – Ist die Pandemie unter Kontrolle?” wurde auch der neue Österreichische Impfplan vorgestellt. Und was die vielen darin enthaltenen wichtigen Impfungen betrifft, tun sich hier offenbar Pandemie-bedingte große Lücken auf. Der Leiter des Impfreferates der Österreichischen Ärztekammer, Rudolf Schmitzberger, stellte dazu fest: “Es ist ein dramatischer Abfall bei den Impfungen zu verzeichnen. Es wurden nur 40 Prozent der Impfungen gegen die Meningokokken und Hepatitis B abgerufen.” Ebenso sind offenbar nur 80 Prozent der Mehrfachimpfungen für Babys und Kinder, unter anderem gegen Diphtherie, Polio, Tetanus etc. in Anspruch genommen worden. Selbst bei der FSME hätte es wohl einen Einbruch bei den Impfungen gegeben. (APA/red)