Über die Anwerbung türkischer Arbeitskräfte wollte Deutschland die Personalprobleme an den deutschen Flughäfen meistern.  Dort herrschte in diesem Sommer ein Chaos aus langen Wartezeiten und abgesagte Flügen.

Die Aktion dürfte nicht allzu viel geholfen haben. Auf 2000 zusätzliche Arbeitskräfte hatte Berlin gehofft. Bekommen sind bisher gerade einmal 32. So dürfte das Chaos kaum spürbar verringert worden sein.

140 Visa-Anträge, in 32 Fällen wurde Visum erteilt

Die Bundesregierung hatte Ende Juni beschlossen, wegen des Personalmangels an Airports die vereinfachte Einreise für Arbeitskräfte aus der Türkei zu erleichtern. Zuvor hatte der Arbeitgeberverband der Bodenabfertigungsdienstleister im Luftverkehr (ABL) die Bundesagentur für Arbeit um die erleichterte Einreise von 2000 türkischen Arbeitskräften gebeten. Anfang Juli gab die Bundesagentur für Arbeit grünes Licht.

Seit Juli sind im deutschen Generalkonsulat in Istanbul allerdings gerade einmal 140 Visa-Anträge von Mitarbeitern in der Bodenabfertigung gestellt worden. Das berichtet nun die deutsche Bundesregierung selbst in einer Antwort auf eine Anfrage der Unionsfraktion, aus der die “Rheinische Post” zitiert. In nur 32 Fällen sei nach Abschluss der Zuverlässigkeitsüberprüfung ein Visum erteilt worden.

CDU: "Schlag ins Wasser"

Die tourismuspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Anja Karliczek, sprach in der Zeitung von einem “kräftigen Schlag ins Wasser”. Es räche sich jetzt, dass die Regierung das Problem so lange ignoriert habe. “Sie hätten viel schneller die Genehmigung für die Anwerbung erteilen müssen. Auch das Genehmigungsverfahren ist viel zu spät und zu kompliziert gestaltet worden”, kritisiert die CDU-Politikerin.