Bei der Montagnachmittag von der Koalition einberufenen Nationalratssondersitzung hat die Regierung um Einigkeit bei den Russland-Sanktionen und den Maßnahmen gegen die Teuerung geworben. Angesichts des “bestialischen Angriffskriegs” Russlands könne man auf europäischem Boden nicht neutral an der Seite stehen, meinte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). Und betonte: “Wer nichts tut, macht sich mitschuldig bei Massenmord, Vergewaltigung und Kinderverschleppung. Da kann es keine Neutralität geben”. Die Sanktionen “würden wirken, es brauche aber Durchhaltevermögen”.

Ökologische Energiewende als Schlüsselpunkt

Ein Schlüssel dafür sei die ökologische Energiewende, die auch für mehr Energiesicherheit sorgen werde. Von einem Gaspreisdeckel hält Kogler nichts, dieser würde nämlich lediglich zu einer Verknappung führen. Und Russlands Präsident Wladimir Putin würde die Gaslieferungen auch ohne Sanktionen als Waffen einsetzen, zeigte sich  der Vizekanzler überzeugt.

Aufruhr im Netz

Im Netz setzt es harsche Kritik. “Herr Kogler, denken Sie über Ihre Aussagen bitte noch einmal nach”, schreibt eine schockierte Twitter-Nutzerin. “Ich bin fassungslos!” und “Mir fehlen die Worte. Das kann der Herr Vizekanzler doch nicht ernst meinen”, ergänzen weitere User.

Papst fordert zur Waffenruhe auf

Während der Vizekanzler “Nein zur Neutralität” sagt, fordert Papst Franziskus eine sofortige Waffenruhe. In einem Tweet appelliert er diesbezüglich an den ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj. Es sei “absurd”, dass die Welt wegen der Ukraine mit einer atomaren Bedrohung konfrontiert sei.