Stinksauer ist noch leicht untertrieben. Die Gucci-Familie hat jetzt sogar mit rechtlichen Schritten gegen den Film „House of Gucci“ des britischen Regisseurs Ridley Scott gedroht. Besonders verstörend für den Gucci-Clan sei vor allem die Tatsache, dass die verurteilte Mörderin Patrizia Reggiani (72), Ex-Gattin von Gucci-Erben Maurizio Gucci (†46), gespielt von Lady Gaga (35) – „als Opfer“ dargestellt werde. Zudem, so der Vorwurf, würden der bereits verstorbene Aldo Gucci, gespielt von Al Pacino (81), und die anderen Angehörigen der Gucci-Familie als „Krawallmacher, ignorant und unsensibel gegenüber der Welt um sie herum“ dargestellt.

Patrizia Reggiani, in Italien als „Schwarze Witwe“ bekannt, soll Maurizio Gucci 1995 von einem Auftragskiller ermorden haben lassen, weil er sie nach zwölf Jahren Ehe für eine Jüngere verlassen hatte. Im Oktober 2016 wurde sie nach 18 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Eine spannende Geschichte, die jetzt in drei Stunden „House of Gucci“ verpackt wurde. Aber eben nicht im Sinne der Familie Gucci. Der Film sei „weit von der Wahrheit entfernt“. Außerdem hätten sich weder Schauspieler noch die Filmemacher die Mühe gemacht, vor den Dreharbeiten mit der Familie zu sprechen. „Das schmerzt uns ungemein von einem rein menschlichen Standpunkt aus betrachtet und es ist eine Beleidigung für das Erbe, auf dem die Marke Gucci beruht.“ Und die „Schwarze Witwe“? Die ist ebenfalls sauer – weil Lady Gaga sich nie bei ihr gemeldet hat.