Für Bulgarien ist diese Anbindung enorm wichtig – Russland hatte das Land Ende April mit einem Gaslieferstopp belegt. Beim Gaslieferstopp seitens Russlands handle es sich um Erpressung, sagte Mitsotakis in der nordostgriechischen Stadt Komotini. Auf diese Erpressung reagiere man nun mit Kooperation in Form der neuen “Energie-Brücke”. Premier Petkow ergänzte, die Pipeline werde “dem russischen Monopol ein Ende setzen”.

Athen hatte das Nachbarland bereits in den vergangenen Monaten mit Erdgas aus einem großen Flüssiggas-Terminal nahe Athen unterstützt. Nun sollen über die neue Leitung jährlich bis zu drei Milliarden Kubikmeter Erdgas strömen. Das Projekt wurde neben Mitteln aus Griechenland und Bulgarien auch von der EU finanziert.

Theoretisch bis nach Mitteleuropa

Zusätzlich zur neuen Pipeline bauen Athen und Sofia derzeit ein schwimmendes Flüssiggas-Terminal vor der griechischen Hafenstadt Alexandroupolis. Von dort aus sollen von 2023 an auch andere Staaten Südosteuropas mit Gas versorgt werden. Das Terminal soll jährlich rund 5,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas umschlagen können. Von Alexandroupolis aus könnte der Rohstoff durch die neue Pipeline über Bulgarien sogar bis nach Mitteleuropa weitergeleitet werden.