Rasmus Tantholdt erlebt bei der Weltmeisterschaft in Katar die nächste Kontroverse. Vor zwei Wochen wurde sein Live-Einstieg für den dänischen Sender TV2 unterbrochen. Trotz einer gültigen Akkreditierung und Drehgenehmigung wurde Tantholdt mit seinem Team von Sicherheitsleuten bedrängt.

Rasmus Tantholdt setzte sich jedoch zur Wehr und meinte gegenüber den Sicherheitskräften: “Sie haben die gesamte Welt eingeladen, hierherzukommen. Warum können wir hier nicht filmen? Das ist ein öffentlicher Ort.” Daraufhin zeigte er seine Akkreditierung. „Wir dürfen filmen, wo wir wollen. Sie drohen uns damit, die Kamera zu zerstören?“ Der Vorfall wurde nach einer halben Stunde geklärt. Die Organisatoren der WM baten daraufhin um Entschuldigung.

Nun hat es erneut einen Zwischenfall gegeben. Der Journalist aus Dänemark wurde laut eigenen Aussagen von der katarischen Polizei festgehalten. Die Begründung: Tantholdt filmte Iraner, die von regierungstreuen Landsleuten angegriffen wurden. Das sagte der Reporter am späten Dienstagabend auf Twitter. Wenige Minuten später gab er bekannt, wieder auf freiem Fuß zu sein.

Er wurde dazu aufgefordert, die Aufnahmen zu löschen. Dies hatte er jedoch verweigert. Später veröffentlichte Tantholdt Aufnahmen, die Auseinandersetzungen zwischen iranischen Fans im Rahmen der WM-Partie des Iran gegen die USA (0:1) zeigten. “Sie greifen uns an. Sie greifen dieses Mädchen für nichts an”, sagte ein Mann, der wie eine weitere Frau ein T-Shirt mit der Aufschrift “Women Life Freedom” (Frauen Leben Freiheit) trug. Unter dem Motto protestieren unzählige Iranerinnen und Iraner in ihrem Heimatland und in anderen Ländern gegen die Führung ihres Landes.

Solche Vorfälle zeigen einmal mehr, wieso Katar im Ranking der Pressefreiheit nur auf Platz 119 von 180 zu finden ist. Auch der Live-Einstieg eines argentinischen Kollegen ist während der Weltmeisterschaft in Katar gecrasht worden. Katar-Verantwortliche attackierten einen Reporter aus Argentinien, nachdem dieser einen Fan interviewt hatte. Dem Journalisten wurde mitgeteilt, dass er die Dreharbeiten einstellen solle. So befahl ein Mann dem Reporter aus Argentinien, ihm seinen Presseausweis zu zeigen. Anschließend sagte er dem Kameramann, das Objektiv wegzurichten. Die “Daily Mail” berichtete darüber.