Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) kritisierte in einer Aussendung das Vorgehen des Sozialdemokraten Jans „aufs Schärfste“. Sie lehne die geplanten Verschärfungen kategorisch ab. Vonseiten der Schweizerischen Volkspartei (SVP) gibt es indes wohlwollende Reaktionen.

Asylzentren sollen nicht als Notschlafstellen missbraucht werden

Aber warum gehen die Wogen bei den Eidgenossen denn so hoch? Asylsuchende aus den Maghrebstaaten Algerien, Marokko und Tunesien fallen auch bei unseren westlichen Nachbarn immer wieder durch kriminelle Handlungen auf. Hier will Jans durchgreifen: Er will Administrativhaft oder Ausschaffungshaft forcieren, heißt es auf „Watson“. Darüber hinaus will der Justizminister verhindern, dass Asylzentren an Wochenenden als „Notschlafstelle“ missbraucht werden.

Dass er mit harten Forderungen bei seinen Sozialdemokraten nicht gut ankommt, scheint den Neo-Innenminister nicht weiter zu stören. Und das aus gutem Grund. Denn auch in der Schweiz nimmt die Asyl-Thematik dramatisch an Bedeutung zu. Letztes Jahr wurden in dem Land rund 30.000 Asylgesuche registriert, im Jänner gab es wieder eine Zunahme um 23 Prozent.

"Recht auf Asyl muss uneingeschränkt bleiben"

„Wir sind das gewohnt“, meint hingegen SP-Co-Präsident Cédric Wermuth gegenüber „Watson“: „Wir wissen seit Jahren, dass wir das Migrationsproblem nicht mit innenpolitischer Härte lösen können. Ich bin sicher, dass Beat Jans ehrlich nach Lösungen sucht. Aber die aktuellen Ankündigungen machen mir Sorge.“

Denn für die (Eid)Genossen ist klar, das Recht auf Asyl müsse uneingeschränkt bestehen bleiben, und Menschen auf der Flucht müssten auch am Wochenende ein Dach über dem Kopf haben. Da stehe Beat Jans gerade als Sozialdemokrat in der Pflicht, dies sicherzustellen, heißt es aus der Partei.