Am Donnerstag ist eine Videoansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ans Parlament in Bern geplant. Die Übertragung der Rede erfolgt ab 14.00 Uhr im Nationalratssaal, wie die Schweizer Parlamentsdienste mitteilten. Die ukrainische Botschaft hatte ein entsprechendes Ansuchen gestellt.

Die für den 15. Juni geplante Rede Selenskyjs vor der Bundesversammlung stieß nach dem Bekanntwerden auf Kritik der nationalkonservativen SVP. Deren Fraktionspräsident und Abgeordneter Thomas Aeschi stellte den Antrag auf Ablehnung des Gesuchs. Die Ukraine versuche, Einfluss auf Parlamentsentscheidungen zu nehmen, sagte er.

Selenskyj kam auch in Österreich zu Wort

Die Rede von Selenskyj ist nicht die erste Ansprache des ukrainischen Präsidenten in der neutralen Schweiz seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen sein Land. Bereits im März 2022 – kurz nach dem Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffs – richtete Selenskyj sich per Video an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Friedensdemonstration auf dem Bundesplatz in Bern. Dabei wurde er von Außenminister Ignazio Cassis als “Freund” begrüßt. Der Schweizer National- und Ständerat hatten den russischen Angriffskrieg klar verurteilt.

Selenskyj hatte Ende März vor dem österreichischen Nationalrat gesprochen. Österreich war eines der letzten EU-Länder, in deren Parlamenten Selenskyj zu Wort kam.