Hässliche Szenen haben sich vor dem WM-Qualifikationsspiel zwischen Brasilien und Argentinien im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro zugetragen. Die Fans der beiden Mannschaften gerieten während der Nationalhymnen aneinander. Die brasilianische Polizei ging mit Schlagstöcken vor allem gegen die argentinischen Fans vor. Die Spieler der argentinischen Nationalmannschaft versuchten die Situation zunächst zu beruhigen, zogen sich dann aber in die Kabine zurück.

“Wir haben das gemacht, weil das der Weg war, um alles zu beruhigen. Von unten konnten wir nicht viel machen. Wir haben gesehen, wie sie Leute geschlagen haben”, berichtete Messi vom Einsatz der Polizei. “Da waren Familienangehörige der Spieler. Wir haben uns mehr Sorgen darum gemacht als um das Spiel”, sagte Messi. Mit einer halben Stunde Verspätung erfolgte der Anpfiff einer Partie, die mit vielen Scharmützeln geführt wurde.

Schwere Ausschreitungen vor dem WM-Qualifikationsspiel zwischen Brasilien und ArgentinienGetty Images

Auch Videos auf der Plattform X (Twitter) zeigen das Ausmaß der Brutalität. Dabei ist auch ein Fan zu sehen, der mit einer Platzwunde am Boden liegt und blutüberströmt auf einer Krankenliege vom Platz getragen wird.

Am Ende setzte sich Argentinien mit 1:0 durch. Damit hat man die Lage beim Erzrivalen zusätzlich verschärft. Nicolás Otamendi gelang in der 63. Minute nach einem Eckball per Kopf das Goldtor. Die letzten Minuten spielte die lange feldüberlegene Seleção in Unterzahl, nachdem der frühere Rapidler Joelinton wegen eines Schlags ins Gesicht von Rodrigo De Paul in der 81. Minute mit Rot vom Feld gestellt wurde.

“Die Wahrheit ist, dass diese Gruppe wieder einmal Historisches erreicht hat”, stellte Lionel Messi zufrieden fest. Argentiniens Superstar beklagte sich in der ersten Halbzeit zweimal über Schmerzen im rechten Oberschenkel und wurde in der 78. Minute ausgewechselt. “Es ist etwas sehr Schönes, hier in Brasilien zu gewinnen, nachdem sie in ihrer Geschichte zu Hause immer so stark waren.”

Mit sieben Punkten aus sechs Spielen liegt der Rekordweltmeister nur auf dem sechsten Platz. Argentinien liegt mit 15 Punkten an der Spitze, gefolgt von Uruguay (13) und Kolumbien (12). In Südamerika wird die Qualifikation in einem Ligasystem mit Hin- und Rückspielen ausgetragen. Jede Mannschaft hat 18 Spiele zu bestreiten, die sechs bestplatzierten qualifizieren sich direkt für die Endrunde. Der siebente hat eine Play-off-Chance.