
Vor Befragung: Kurz spürt "Hass" beim U-Ausschuss
Heute, Donnerstag, wird Bundeskanzler Kurz im U-Ausschuss befragt. Die Grünen hoffen, dass Kurz keine “Entschlagungsorgie” liefert.
Unter großem Medienandrang ist am Donnerstag der vorletzte Befragungstag im Ibiza-Untersuchungs-Ausschuss angelaufen. Schließlich stand Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) den Abgeordneten zum zweiten Mal Rede und Antwort. Zum ersten Mal hatte Kurz vor fast genau einem Jahr ausgesagt.
Vor der Befragung sorgte eine anonyme Anzeige gegen den Kanzler für Aufregung. Laut einer Information des Justizministeriums wird gegen Kurz eine Anzeige wegen des Vorwurfs der versuchten Nötigung bzw. Erpressung von Vertretern der katholischen Kirche durch Drohung mit der Streichung von Steuerprivilegien im Jahr 2018 geprüft. Dabei geht es um jene Chats, in dem sich die Auskunftsperson Kurz und der ehemalige Generalsekretär im Finanzministerium, Thomas Schmid, darüber unterhalten, der Kirche wegen angeblicher Steuerprivilegien “Vollgas” zu geben.
SPÖ-Fraktionschef Jan Krainer befürchtet, dass sich Kurz aufgrund der Anzeige der Aussage entschlägt und vermutet die ÖVP dahinter. Damit solle Kurz, der bisher zu dieser Causa nicht Stellung genommen hat, die Möglichkeit gegeben werden, sich zu entschlagen. “Angeblich war der Anzeiger ein gewisser A.H.”, feixte Krainer. Davon fühlte sich ÖVP-Fraktionsführer Andreas Hanger angesprochen und wies diesen Vorwurf vehement zurück: “Die Anzeige kommt nicht von uns, und sie ist auch inhaltlich schwachsinnig.” Dass Krainer in den Raum gestellt habe, dass sie von ihm komme, sei eine “Frechheit”. Diesbezüglich behalte er sich rechtliche Schritte vor. Insgesamt betreibe die SPÖ ein “taktisch letztklassiges Spiel” und zerstöre damit das Kontrollinstrument U-Ausschuss, so Hanger.
Opposition erwartet Entschlagungen
Grünen-Fraktionsführerin Nina Tomaselli wiederum hofft, dass es “heute keine Entschlagungsorgie” gibt. Insbesondere auch wegen dieser “ominösen neuen Anzeige”. Zudem will Tomaselli auch die Ausrede nicht gelten lassen, dass Kurz in den Ermittlungen wegen Falschaussage noch nicht einvernommen worden sei.
Laut NEOS-Fraktionsführerin Stephanie Krisper muss der Kanzler lediglich deswegen ein zweites Mal befragt werden, “weil er uns beim ersten Mal nicht die Wahrheit gesagt hatte”. Zudem seien die Akten aus dem Kanzleramt nicht bzw. spät geliefert worden. Im Laufe des U-Ausschusses habe sich gezeigt, dass Kurz bei vielem “mittendrin statt nur dabei” war. Posten wurden “im schlechtesten Stil an die Familie verschachert”. “Wir wollen von Kurz wissen, warum er das getan hat.” Er war zwar nicht auf Ibiza, wie er betont, so Krisper: “Aber nur weil man Slimfit-Anzüge trägt statt enger Leiberl, wird der Stil nicht besser”.
Für FPÖ-Fraktionsführer Christian Hafenecker schlägt die ÖVP “wie ein Ertrinkender um sich”. Zudem habe kurz beim ersten Mal eine “klare und gezielte Falschaussage” geliefert, schließlich sei er in die Schmid-Bestellung involviert gewesen. Hafenecker will von Kurz aber auch wissen, was er für den Glücksspielkonzern Novomatic in Italien getan habe und etwaige Verknüpfungen zum Wirecardskandal.
Kommentare
Wer Hass schürrt, dem tritt Hass entgegen!
ich bin für den untersuchungsausschuß. aber niemer mit solchen primitiven politiker wie Sstephanie Krisper und Jan Krainer. das war keine werbung für einen u-ausschuß. man hatte immer das gefühl die zwei platzen vor wut und hass. im rotfunk waren die zwei total verkrampft und unglaubwürdig. sowas brauch kein anständiger und fleißiger österreicher.
Die Krisperschen Anspielungen zeigen mir einmal mehr das man schon lange den Anspruch von Seriosität verloren hat bzw. ev. (O..SCH-Sager) nie hatte.
Ein UA ist keine NGO Veranstaltung, wer das nicht begreift ruiniert nach meiner Meinung das Parlament..
Wahrscheinlich hat entweder die Krisper oder der Krainer die o. a. Anzeige mit den Initialen A. H. selbst eingebracht! -oder jemand in deren engem Umfeld … So können die das natürlich dem Hanger in die Schuhe zu schieben versuchen. -ähnlich wie bei einem Doppelagenten; man muss sich fragen, wem das am Ende nützt… wenn man wieder einen Skandal konstruiert?!
Denen ist kein Spiel zu schmutzig! Für die heiligt der Zweck -die ÖVP zu schwächen- die Mittel -massenhaft anonyme Anzeigen!
Ich finde diese ständigen Diffamierungen der Oposition letztklassig. Ich habe Kurz nicht gewählt, aber MOBBER und INTRIGANTinnEN werde ich definitiv noch weniger wählen!
Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Dieser Ibizia-U-Ausschuss hat gar nichts mit Ibiza zu tun. Oposition: “Nicht Genügend, setzen! -wegen drastischer Themen-Verfehlung!”
Sogar eine Ameise mit einem IQ eines Billa-Sackerls hätte ZUERST sämtliche Nachrichten der mit Ibiza direkt beteiligten Personen ausgewertet…
Nichts was die Oposition sagt, kann daran irgendetwas ändern!
Aufgrund der Anzeige konnte sich Kurz jetzt aber zu Fragen bzgl. Steuerprivilegien der Kirche entschlagen. Praktisch eigentlich.
Die Mimik des guten Krainer in seinem vorab-Statement hat schon verraten, dass er oder seine Parteigenossen die Anzeige dümmlicherweise selber eingebracht haben – ist ja so eine Spezialität bei den Herrschaften. Bin schon gespannt auf die Flut von Gegenklagen und ob sie dann noch so dämlich grinsen werden.
Will jetzt die FPÖ dem Außenminister verbieten, sich für österreichische Firmen im Ausland einzusetzen?
Lustig, oder? Die kann man nicht ernst nehmen!