Wimbledon: Das ist DER Tennis-Klassiker schlechthin und immer noch das prestigeträchtigste Turnier des Jahres. Wimbledon lebt von seiner Tradition. Doch in diesem Jahr wird einiges anders. Zum einen wurden russische und weißrussische Sportler aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine ausgeschlossen. Das gaben die Organisatoren des Turniers schon im April bekannt. Das hat wiederum zur Folge, dass diesmal keine Punkte für die Weltrangliste vergeben werden. Turnierchefin Sally Bolton bekräftigte noch am Donnerstag, dass dies die richtige Entscheidung war.

Die Tennis-Organisationen ATP und WTA kündigten daraufhin an, ausgerechnet Wimbledon von der Wertung für die Weltrangliste zu nehmen. Die Turnierchefin wiederum reicht die Verantwortung an die ATP und WTA weiter. Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. Es sei immer noch möglich, dass es doch Punkte für die Weltrangliste gibt. 

Novak Djokovic übt Kritik

Bitter aus österreichischer Sicht zudem ist, dass Dominic Thiem nicht dabei sein wird. Der Lichtenwörther hat sich dazu entschieden, den Rasen-Klassiker auszulassen. Dafür wird Novak Djokovic wieder dabei sein. Der Serbe wird als Titelverteidiger an den Start gehen. Doch der “Djoker” übte im Vorfeld des Turniers Kritik über die Streichung der Weltranglistenpunkte. Eigentlich wäre Djokovic einer der Profiteure gewesen. In Wimbledon ist der Tennis-Star als Nummer eins gesetzt. Nach dem Ausschluss von Daniil Medwedew hätte der Serbe gehörig profitiert. Djokovic hätte bei einem Sieg 2000 Punkte im Ranking einfahren und damit Boden auf Medewedew gut gemacht.

Als Vorjahressieger könnte Djokovic nun allerdings im Ranking weiter an Boden verlieren, da die Punkte nach einem Jahr aus der Wertung fallen. Deshalb sollen laut Djokovic die im Vorjahr in Wimbledon gesammelten Punkte unangetastet bleiben.

Auch bei den Damen kam der Beschluss nicht bei allen gut an. So übte auch Alja Tomljanovic Kritik. Im letzten Jahr stand die Australierin im Viertelfinale. Dadurch konnte sie in der Weltrangliste mit Platz 38 die beste Platzierung erreichen. Allerdings droht auch sie, im Ranking abzustürzen – nämlich dann, wenn ihre Punkte aus dem Vorjahr nicht mehr berücksichtigt werden. Gegenüber dem “Guardian” beklagte sie: “Man nimmt uns die Chance, die Punkte aus dem Vorjahr zu verteidigen. Das ist wirklich sehr unfair.” Ein Boykott sei jedoch für sie nie ein Thema gewesen.

Wimbledon bricht mit zwei Traditionen

Außerdem wird das Wimbledon-Turnier mit zwei Traditionen brechen. Denn erstmals soll auch am Sonntag nach der ersten Turnierwoche gespielt werden. Der “Middle Sunday” war bis dahin stets ein spielfreier Tag. Dies soll den “Maniac Monday” entlasten, wo alle Achtelfinal-Turniere der Herren und Männer ausgetragen worden sind. Man erhofft sich, dass dadurch mehr Zuschauer kommen und damit verbunden auch mehr Einnahmen generiert werden.

Außerdem dürfen sich ausgewählte Spieler ab sofort auf dem legendären Centre Court auf die Spiele vorbereiten. Dadurch will man Verletzungen vorbeugen.