
Vorwürfe verpufft: Reihenweise werden Anzeigen gegen ÖVP eingestellt
Anonyme Anzeigen erleben derzeit Hochkonjunktur, doch die Vorwürfe haben selten Substanz: Vier Anzeigen gegen Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) haben die Korruptionsermittler jetzt eingestellt. Der Grund: Es gibt keinen Anfangsverdacht.

Konkret geht es dabei um die Causa Novomatic und das Alois-Mock-Institut. Laut der anonymen Anzeiger soll es in diesem Zusammenhang zu Korruptionen gekommen sein. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat, wie einem Bericht im “Kurier” zu entnehmen ist, in allen vier Fällen den Sachverhalt geprüft und konnte keinen Anfangsverdacht feststellen. Im Klartext: An den Vorwürfen ist rein gar nichts dran, was trotzdem viele Medien in Österreich nicht daran gehindert hatte, wertend über die Causa zu berichten. Wie viele jetzt ihre Anschuldigungen tatsächlich korrigieren werden, ist fraglich.
Vorwürfe ohne Wahrheitsgehalt
Offenbar wollte man Sobotka mit den Anzeigen dazu drängen, seinen Vorsitz im Ibiza-Untersuchungsausschuss zurückzulegen, weil zumindest eine der vier Sachverhaltsdarstellungen von der Opposition eingebracht wurde. Konkret ging es laut “Kurier” um diese Vorwürfe:
Am 26. Mai 2020 geht bei der WKStA eine anonyme Anzeige ein, wonach das Alois-Mock-Institut Leistungen ohne Gegenleistungen erhalten habe. Die Ermittlungen wurde bereits im September eingestellt. Der Grund: “Hinsichtlich der Sponsor-Leistungen besteht ausgehend von der Aktenlage und obigen rechtlichen Erwägungen kein Anfangsverdacht einer gerichtlich strafbaren Handlung. Auch bei diesen Zahlungen gibt es keine Hinweise für eine Verknüpfung mit einem konkreten Amtsträger.”
Im Oktober vergangenen Jahres dann eine neuerliche Anzeige wegen der Privatklinik Währing, der eine Spende an das Institut vorgeschlagen worden sein soll. Ebenfalls eingestellt mangels Anfangsverdachtes. “Dann ging es noch um Inserate in Magazinen des ÖAAB. Da wurde am 10. September 2020 anonym angezeigt und am 19. Mai 2021 eingestellt”, bilanziert der “Kurier”.
Ermittler stellen fest: Sobotka hat nicht vor dem U-Ausschuss gelogen
Im Oktober haben dann die beiden Fraktionsführer im U-Ausschuss, Jan Krainer (SPÖ) und Stephanie Krisper (NEOS), eine Anzeige eingebracht. Der Vorwurf: Sobotka habe angeblich falsch vor dem Untersuchungsausschuss ausgesagt. Auch hier konnten die Ermittler keinerlei Grundlage erkennen und stellten die Ermittlungen im Februar ein. Pikant: Theoretisch könnte Sobotka nun seinerseits gegen Krisper und Krainer rechtlich vorgehen und sie wegen Verleumdung klagen. Fraglich aber, ob sich die ÖVP gegen die Anpatzversuche wehren wird, weil sie selbst solche Anzeigen als schlechten Stil bezeichnet, der dem Untersuchungsausschuss schadet. Sobotka jedenfalls kann sich vor seiner neuerlichen Befragung im U-Ausschuss am Mittwoch entspannen: Er hat sich nachweislich nichts zu schulden kommen lassen.
Kommentare
Die werden realisitischerweise einschätzen, dass solche Klagen keine Chancen haben und maximal lächerlich wirken. Aber sollen sie nur, wenn sie wollen.
War zu Azzo weiter unten gedacht.
Unten hat irgendemand den Bubenkanzler als hirntot bezeichnet: ich finde, das geht zu weit und rufe zu Mäßigung auf.
Die Justiz ist so wie das restliche Land fest in schwarzer Hand. Selbst wenn glasklare Beweise vorliegen, dann wird das Verfahren abgedreht. Oder die Beschuldigten bekommen vorher Tipps aus der Justiz. Ist ja alles schon dagewesen. Pilnacek ist wahrscheinlich nicht der Einzige aus dem System. Man benötigt nur die richtige Partei und kann sich in unserem Land alles erlauben.
Wo meldet der ORF das? Bisher noch keine Meldung in den Ö1-Nachrichten oder -Journalen?
Sonst ist dieser hochseriöse Staatssender doch bei jedem Vorwurf und jedem Verdacht gegen ÖVP-Menschen sofort zur Stelle! 🙂
Auch, wenn es möglich wäre, jetzt Verleumdungsklagen einzubringen, hoffe und glaube ich, dass die ÖVP das nicht machen wird.
Das wäre der Stil der Linken – die ÖVP macht lieber seriöse Politik.
Da bin ich völlig bei Ihnen, nur hätte Dr. Sobotka tatsächlich einen Grund.
Wer heute NICHT klagt, sollte sich das sehr gut überlegen. Wer nachgibt, ist der Dumme. Denn man findet später einmal nur noch die Meldungen über Verdacht, Vermutungen, Ermittlungen – aber von der Einstellung ist dann nicht mehr viel zu lesen. Und inzwischen wurde das Spiel schon munter weiter geführt. Auf Twitter und anderen sozialen Medien wird dann munter weiter gehetzt. Der Ruf wird dann weiter ruiniert, auch kontrafaktisch, das stört manche Leute nicht (zumal wenn sie sich durch parlamentarische Immunität geschützt fühlen).
Ich würde daher immer empfehlen, einen passenden Anwalt zu nehmen. Anschließend: Unterlassungsaufforderung, Gegendarstellung, Einstweilige Verfügung, schließlich Klagen je nach Sachlage gemäß Zivilrecht, StGb bzw. MedienG. Anfangs kann man gerne höflich und konziliant sein. Aber irgendwann helfen nur nachhaltige Schritte.
Im Fall Krainer und Krisper wäre ich auch für Klagen, denen geht es nur am Beschädigung der ÖVP, und dazu ist ihnen jedes Mittel recht.
Wer heutzutage nicht klagt ist meistens der totale Volltrottel!
Der Opposition geht es einfach darum, das Ergebnis der Wahl auszuhebeln. Dazu ist gewissenlosen (Un)Menschen jedes Mittel recht. Der Stasi-Beate genauso wie dem Silberstein-Krainer oder dem „Kurz muss weg!“-Kicklgruber . Hier wird kein noch so kriminelles Mittel ausgelassen. Gamäß dem Motto: Der Zweck heiligt die Mittel!
Gut geschrieben. Stimme voll zu.
Lügen als Mittel heute waren schon i.d. Vergangenheit Grundsteine der Kriege gegen “Feinde”. Auch heute kommen die Ideologen ohne Lügen nicht aus. Wie Orwell voraussagte verkaufen die wieder als “Demokratie” und “Rechtsstaat”.
Die Vereinigten Oppositionen von Rot, Blau und Rosa haben in ihrem Hass auf Kurz und Co und im Erkennen ihrer eigenen Unfähigkeit jedes Mass verloren!
Gier und Hass frisst Hirn…
Die wollten doch das Instrument ANZEIGE nur dafür einsetzen, um Sobotka aus dem UA zu bringen!
Aber der Plan ging nicht auf! War jedem, ausser der Opposition, von vorne herein klar.
ich finde auch, dass nun eine Flut an Klagen folgen sollte, Damit sich die Ankläger künftig überlegen, Bevor sie ihre Verleumdungshetzkampagnen starten.
Interessant die Auslegung, dass nichts dran ist. Heißt das bei Kurz ist sehr wohl etwas dran? Es konnte nur kein Anfangsverdacht festgestellt werden, was nicht heißt es hat nichts gegeben. Da kommen wir jetzt aber eher in Richtung Mutmaßungen. Und der Stil der Türkisen ist uns doch bekannt oder? Würde mich nicht wundern wenn da noch etwas kommt.
Sie sind wohl mit dem Einstellen der Anzeigen nicht einverstanden. Soweit so klar. Aber ist es wirklich vernünftig nun irgendwelche Ausprägungen so zu verbiegen, dass man damit vielleicht doch wieder Kurz beschuldigen, oder besser gesagt: anpatzen, kann. Genau das ist es, was unserer Demokratie schadet.
Vorweg, ich schenke ihnen ein paar Beistriche.
Kurz hat in seiner Ausssage nicht gelogen, er hat grammatikalisch richtig geantwortet. Aber das ist für die Flutilanten-Krisper und den Kai-Tschan-Keiner zu schwierig, das zu verstehen. Für die Würstel-kStA natürlich auch, die müssen zuerst den gescheiterten Pilz und den Kasperl vom Flater fragen, wie wirr deren Klagsschriften ausfallen müssen.
Auch Tit for Tat im Sinne der Spieltheorie könnte den politischen Umgang miteinander vielleicht wieder vernunftgesteuerter machen …
https://de.wikipedia.org/wiki/Tit_for_Tat
Die Linken gehen baden.
Entweder wurde hier zu leichtfertig angezeigt und/oder es sind noch viele unentdeckte Pilnaceks, Fuchs’ und Konsorten im System.
Oder es wurde absichtlich, gegen besseren Wissen angezeigt, was Verleumdung wäre
Dazu müsste man bei Anzeige schon WISSEN, dass die Verdächtigung falsch ist (zB die Verdächtigung der Falschaussage durch den Bubenkanzler) – nein, ohne Pilnaceks kämen sie damit nicht durch, die Türkisen. Aber vielleicht gibt es ja noch ausreichend Pilnaceks im System.
@ Perigoro Sind Sie schon so ein alter Sack, weil Sie wieder einmal von “Bubenkanzler” schwadronieren! Oder sind Sie einfach eine respektlose und “hirntote” Person? (Hirntot darf man sagen, schreiben, weil Macron das über die NATO auch gesagt hat. Und was DER darf, darf ich auch 🙂
Perigoro, wo steht, dass Alter ein Verdienst ist? Und außerdem, denken Sie etwa, dass wenn jemand viele Jahrzehnte am Buckel hat ( und da denke ich nun an Sie), besser arbeitet? Bis auf die Verleumdungen gegen BK Kurz und sein Alter fällt Ihnen wohl nichts ein, das Sie kritisieren könnten. Oder ist es bloß der Neid auf die „Jugend“?
ich schließe mich gerne der fragenden Bezeichnung alter hirntoter Sack für Perigoro an!
Quid pro quo – damit wäre eine Verleumdungsklage gegen Jan Krainer (SPÖ) und Stephanie Krisper (NEOS) angebracht und für die Hygiene in der Demokratie sogar sehr wichtig!
Naja, Frau (Gutmensch) Krisper ist eh erst kürzlich zivilrechtlich verurteilt worden…..